Neue OZ: Kommentar zu Film
Festspiele
Osnabrück (ots)
Gut für den Film, schlecht für das Kino
Der Kurzfilm boomt. Als treuer Kinogänger muss man davon allerdings nichts mitkriegen. Das Vorprogramm der Filmtheater ist für Werbung reserviert. Den schrägen Vorfilm leisten sich nur noch liebevolle Spartenhäuser. Trotzdem produzieren die Filmemacher unverdrossen weiter, und das nicht nur auf Hochschulen. Die Oberhausener Kurzfilmtage haben Autorenfilmer im Programm. Wollen die kein Publikum erreichen?
Doch. Aber sie suchen es nicht mehr nur im Kino. Eine neue Generation von Filmemachern ist mit digitalen Medien aufgewachsen. Sie wissen, dass Erfolge auch an Kino und TV vorbei möglich sind: auf Online-Plattformen, die sich längst als Konkurrenz zu den traditionellen Medien positionieren. YouTube richtet eigene Channels ein und schreibt hoch dotierte Preise aus. Der Film profitiert davon; er erprobt eine neue Schnelligkeit und spricht auch mit spezialistischen Stoffen ein riesiges Publikum an, weil es nicht mehr an einen Ort gebunden ist. Das ist zugleich der Nachteil der Entwicklung: Die Kinos haben nichts davon.
Daniel Benedict
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