Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Deutsche Bahn
Osnabrück (ots)
Warten auf die Zukunft
Glückwunsch, Deutsche Bahn: 2012 war offenbar ein tolles Jahr. Das Geld sprudelte, alle Geschäftsbereiche schrieben schwarze Zahlen, und so viele Menschen wie nie zuvor wählten den Zug als ihr Verkehrsmittel. Alles könnte wunderbar sein, wenn da nicht der Eindruck bliebe, dass eine Bahnreise immer noch ein gewisses Wagnis ist, zumindest, wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein möchte. In den vergangenen Tagen verursachten nicht nur Warnstreiks von Bahnmitarbeitern Verspätungen. Es konnte auch passieren, dass ein Zug plötzlich (und wohl kaum unerwartet) Schrottreife erreichte und komplett ausgetauscht werden musste, bevor er sein Ziel erreichte. Jeder Bahnkunde kann solche Geschichten erzählen. Wie die von ausgefallenen Klimaanlagen, gammeligen Alt-Waggons und übervollen Abteilen.
Deshalb führt die Nachricht vom so erfolgreichen Geschäftsjahr aus Kundensicht zu Sonderwünschen: Investiert möglichst viel in den Fuhrpark, und findet mit dem Lieferanten Siemens eine Lösung für die überfälligen neuen ICE. Und bis die offensichtliche Fahrzeugkrise überwunden ist: Geht den noch recht neuen Weg der Transparenz weiter. Erklärt den Kunden, wie ihre Pannenerlebnisse mit dem großen Konzern-Gewinn zusammenpassen, wie die Zukunftspläne aussehen, und wann die Zukunft beginnt.
Anne Diekhoff
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