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Neue OZ: Kommentar zu Zentralafrikanische Republik

Osnabrück (ots)

Zum Handeln verpflichtet

Zentralafrikanische Republik? Wo genau liegt das? Ein durchschnittlich interessierter Europäer wird vermutlich bereits an dieser Frage scheitern. Nun haben also Rebellen die Hauptstadt eines Landes eingenommen, das furchtbar weit weg und ziemlich unbekannt ist. Wer dann versucht herauszufinden, wer dort weshalb gegen wen kämpft, dürfte folgende Vorurteile bestätigt sehen: ein chaotischer Staat im tiefsten Afrika, in dem sich irgendwelche Stämme gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Doch so einfach ist das nicht. Während wir mit unserer postkolonialen Ignoranz dazu neigen, solche Nachrichten als gegeben abzuhaken, werden in dieser Region Menschen mit Macheten niedergemetzelt und Kinder als Soldaten missbraucht. Da mag das Geschehen noch so weit weg sein: Es darf uns nicht kaltlassen. Vor allem deshalb nicht, weil willkürliche Landesgrenzen, die zu Auseinandersetzungen führen, und zerrüttete staatliche Strukturen auch ein Erbe der Kolonialzeit sind. Europa hat dort seine Spuren hinterlassen. Es kann sich nicht unbeteiligt geben.

Das heißt keineswegs, dass sich im aktuellen Beispiel der Zentralafrikanischen Republik nun Frankreich als früherer Kolonialherr militärisch einschalten sollte. Aber mehr internationale Aufmerksamkeit etwa durch die Vereinten Nationen steht diesen vergessenen Konflikten zu. Sie sollten sich dort gemäß ihrem ureigenen Auftrag als ordnende Kraft einschalten.

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