Neue OZ: Kommentar zu Flugverkehr/Flughäfen
Osnabrück (ots)
Absturz unmöglich
Da ist er nun. Immerhin pünktlich fertig, aber doppelt so teuer wie geplant. Blöd nur, dass sich niemand findet, der etwas mit dem Flughafen Kassel-Calden anfangen kann. Dass die Konkurrenten über den noch stärker subventionierten Mitbewerber schimpfen, ist verständlich. Wenn aber selbst die Fluggesellschaften die Sinnfrage stellen, heißt das: Hier hat der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch ein Millionengrab geschaufelt, bevor er in die Wirtschaft floh. Seine Getreuen auf lokaler Ebene vollendeten starrköpfig das Projekt.
Eines ist dem Flughafen an der niedersächsischen Landesgrenze dann doch zugutezuhalten: Wer wirtschaftlich gar nicht erst abhebt, kann auch nicht abstürzen. Schwere Turbulenzen rütteln andere Standorte wie den Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) gerade kräftig durch. Hier war es unter anderem der Rückzug von Air Berlin, der dem FMO einen schmerzhaften Schlag versetzte. Von dem wird sich der Airport noch lange nicht erholen. Bis es wieder aufwärtsgeht, wird es dauern. Und ob überhaupt, ist alles andere als sicher.
Aber immerhin befindet sich der FMO in guter Gesellschaft: Die meisten der regionalen Airports in Deutschland suchen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nach ihrer Existenzberechtigung. Kassel-Calden hatte sie nie.
Dirk Fisser
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