Neue OZ: Kommentar zu Handel/Versandhandel/Gewerkschaften
Osnabrück (ots)
Negativ-Schlagzeilen
Schlagzeilen und Berichte in den Medien sind Unternehmen so lange genehm, wie es um Positives geht. Amazon hat da seit einigen Wochen einen schlechten Lauf - und in der Deutschlandzentrale in München werden auch die jüngsten Meldungen bestimmt nicht euphorisch aufgenommen.
Nach ARD-Vorwürfen von teilweise schlechten Bedingungen für Leiharbeiter sind die aktuellen Auseinandersetzungen in Leipzig dem Amazon-Geschäft sicher abträglich. Auch wenn der TV-Beitrag jetzt Gegenstand einer juristischen Prüfung ist.
Im Kern geht es Verdi darum, dass zunächst einmal für einen Teil der Beschäftigten ein Tarifvertrag gilt - und zwar der für den Versand- und Einzelhandel. Dieser sieht für die Mitarbeiter bessere Bedingungen vor als der für die Logistiker, an dem sich Amazon orientiert. Die Verantwortlichen betonen, dass die Bezahlung mit 9,30 Euro pro Stunde schon an der obersten Grenze für diese Branche liegt. Das mag sein, genügt der Gewerkschaft und dem allergrößten Teil ihrer Mitglieder in Leipzig aber noch nicht.
Der Verdi-Sprecher meint, dass sich Amazon als Marktführer leisten könne, auf den Tarifvertrag einzugehen. Vielleicht sollten sich die Manager bei dem Versandhändler überlegen, wie viel es ihnen wert ist, wieder aus den Negativ-Schlagzeilen herauszukommen.
Gerhard Placke
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