Neue OZ: Kommentar zu Theater
Osnabrück (ots)
Kleines Theater mit großen Vorhaben
Der Eindruck drängt sich auf beim Blick auf den neuen Spielplan: Das Osnabrücker Theater will über spannende Autoren und Regisseure hinaus auch Projekte angehen, an denen es selbst brennend interessiert ist. Bachs Johannespassion, gespielt von Osnabrücker Bürgern und einstudiert vom spirituell passionierten Künstler und Regisseur Andrej Woron, wenn das nicht elektrisiert! So auch Opernausgrabungen wie Dvoraks "Vanda"oder Braunfels' "Die Vögel". Tanzfans freuen sich voll Bewunderung auf die Rekonstruktion einer Mary-Wigman-Choreografie. Im Schauspiel schafft es Peter Handke mit seinem gefeierten Stück "Immer noch Sturm" nach Osnabrück. Und die "Spieltriebe" klopfen unsere leicht trübe Realität auf Gegenentwürfe und Utopien ab. Wenn das auf so hohem Reflexions- und Kunstniveau stattfindet wie bei Ralf Waldschmidts ersten "Spieltrieben", dann wächst ein kleines Theater groß über sich hinaus.
Christine Adam
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