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Neue OZ: Kommentar zu Mexiko
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Osnabrück (ots)

Verengter Blick

Sie haben sich einmütig gegeben, ihre Freundschaft beschworen und gemeinsame wirtschaftliche Interessen hervorgehoben: Der Besuch von US-Präsident Barack Obama bei seinem mexikanischen Kollegen Enrique Peña Nieto verlief betont harmonisch. Unangenehme Punkte umschifften die beiden Staatschefs gekonnt. Dabei gehören drei große Themen bei solch einem Treffen doch ganz oben auf die Tagesordnung: Waffen, Drogen, illegale Einwanderer. Dass Obama und Peña Nieto sich dafür entschieden haben, vor allem die Verbesserung ihrer Wirtschaftsbeziehungen in den Mittelpunkt der Gespräche zu rücken, ist verständlich. Mexiko boomt. Peña Nieto will, dass sein Land das Image verliert, ein Sumpf der Drogenkriminalität zu sein, und sich stattdessen als Wirtschaftsmacht präsentieren. Die konjunkturell schwächelnden USA möchten gemeinsam mit Mexiko stärker in den asiatischen Märkten auftrumpfen.

Doch die beschworene Einigkeit darf nicht übertünchen, dass die Beziehungen beider Länder durch handfeste, wenn auch altbekannte Probleme belastet sind. Denn knapp 90 Prozent der Waffen der mexikanischen Drogenkartelle stammen aus den USA. Und mindestens acht Millionen illegale Einwanderer in den USA stammen aus Mexiko. Diese Zahlen drohen aufgrund des verengten Blicks auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit in den Hintergrund zu rücken. Bei Obamas Kurzbesuch jedenfalls haben sie eine zu kleine Rolle gespielt.

Franziska Kückmann

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