All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Musik
Oper
Tannhäuser

Osnabrück (ots)

Der Beipackzettel

Die Düsseldorfer haben ihren Skandal - wenn auch nicht den erwünschten. Was mag der Regisseur Burkhard Kosminski gedacht haben, als er Tannhäuser ins KZ schickte? Dass er ein geschichtsvergessenes Publikum aufrüttelt, wenn er Wagner im Jubiläumsjahr noch mal besonders deutlich auf seinen Antisemitismus reduziert? Geklappt hat es nicht.

Offenbar unterschreitet die Inszenierung das Reflexionsniveau so schonungslos, dass sogar die Jüdische Gemeinde Wagner verteidigt. Spektakulärer konnte Kosminski sein Ziel nicht verfehlen.

Es ist nicht leicht, so eine Blamage zu überbieten. Dem Düsseldorfer Opernchef Christoph Meyer aber gelingt es. Den Vorwurf der intellektuellen Unterforderung kehrt er ins Gegenteil um und behauptet: Der durchgefallene "Tannhäuser" sei in Wahrheit so intensiv, dass er der Gesundheit schade. Mit diesem Beipackzettel begründet er ernsthaft die Absetzung. Damit drückt sich Meyer vor der zentralen Frage: Hat sein Haus den Holocaust für Effekthascherei missbraucht oder nicht?

Daniel Benedict

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 07.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Musik / Architektur / Elbphilharmonie

    Osnabrück (ots) - Ort der Simulationen Welcher Klassikfan hat nicht schon einmal ein Orchester dirigiert, das er gar nicht vor sich hatte? Der Musikenthusiast postiert sich für seinen Auftritt als Maestro vor der heimischen Stereoanlage. Hamburgs Kultursenatorin hat sich das gleiche Amateurvergnügen gegönnt. Der feine Unterschied: Die Senatorin durfte den Taktstock immerhin in einer richtigen Philharmonie schwingen. ...

  • 07.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Zuwanderung

    Osnabrück (ots) - Die Chance nutzen Der Industrie- und Exportnation Deutschland droht ein gefährlicher Verlust von Wirtschaftskraft. Nach Prognosen der Bundesregierung könnte der demografische Wandel das Land bis zum Jahre 2025 sechs Millionen Berufstätige kosten. Das wären 14 Prozent der heutigen Erwerbstätigen. Vor diesem Hintergrund bietet die aktuelle Zuwanderungswelle den deutschen Unternehmen, von denen schon ...

  • 07.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Börsen / Rekordhoch / DAX

    Osnabrück (ots) - Der Jubel hält sich in Grenzen Eigentlich ist die jüngste Rekordjagd des Deutschen Aktienindex DAX paradox, denn die Ausblicke hiesiger Industrie-Schwergewichte sind getrübt. Die EU-Kommission hat gar ihre Hoffnungen auf ein Mini-Wachstum für 2013 in Europa aufgegeben. Eigentlich hängen Aktienkurse mit Wachstum zusammen. Für die Höchststände bei deutschen Top-Aktien muss es also eine andere ...