Neue OZ: Kommentar zu Medizin/Brustkrebs/Frauen
Osnabrück (ots)
Schwere Entscheidung
Keine Krankheit wird von so vielen Frauen gefürchtet wie Brustkrebs. Kein Wunder, denn jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation weltweit 458 000 Frauen daran. In Deutschland zählt Brustkrebs neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Besonders schlimm ist für viele betroffene Frauen, dass sie oft durch die Erkrankung einen Körperteil verlieren, der für sie das Symbol ihrer Weiblichkeit ist: die Brust. Psychologisch gesehen, ist das ein sehr wichtiger Aspekt, denn viele Frauen leiden unter dem Verlust und sehen sich selbst nicht mehr als vollwertige Frau.
Es erstaunt daher umso mehr und verdient Respekt, dass sich Hollywoodschauspielerin Angelina Jolie entschlossen hat, das Risiko einer Erkrankung zu minimieren, indem sie ihre Brüste amputieren ließ. Schließlich gehört ihr Aussehen auch zu ihrem Kapital.
Es ist auch gut und wichtig, dass Jolie an die Öffentlichkeit gegangen ist. Dennoch taugt sie nicht als universales Vorbild. Sie ist aufgrund eines Gendefekts besonders gefährdet, an Krebs zu erkranken. Nur fünf bis acht Prozent der weiblichen Bevölkerung teilen ihr Schicksal. Betroffene Frauen sollten sich auch nicht durch den "Promi-Faktor" in ihrer Entscheidung unter Druck setzen lassen, sondern sie nur nach einer ausführlichen Beratung treffen. Und selbst dann gilt: Was für Angelina Jolie gut ist, muss für andere Frauen nicht zwingend die richtige Entscheidung sein.
Eva Köbbemann
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