Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Medien
Ingeborg-Bachmann-Preis
Osnabrück (ots)
Kleinod gerettet
Der Protest hat sich gelohnt: Das Wettlesen um den Bachmann-Preis in Klagenfurt geht auch im nächsten Jahr weiter. Ein Kleinod im Literaturbetrieb ist damit gerettet. Denn bei diesem Wettbewerb sind Jury und (Fach-)Publikum auf nichts Weiteres als auf den Text fokussiert - und das alles ist live im Fernsehen zu verfolgen.
Nicht nur die Autoren wagen sich mit ihrem bisher unveröffentlichten Text ins Rampenlicht und setzen sich der Kritik vor großem Publikum aus. Die Jury wagt sich selbst aus der "Deckung", legt ihre Wertungskriterien dar und zeigt sich mitunter auch fehlbar. Für die einen Beobachter ist der einst mit provokanten Texten bestückte Wettbewerb nun ein "biederes Vergnügen", für die anderen "Kult": Die Kritik an der Kritik gehört eben auch zum Ritual in Klagenfurt.
Die meisten Gewinner konnten sich jedoch mit dem Gütesiegel "Bachmann-Preis" einen festen Platz in der deutschsprachigen Literaturszene erobern. Katja Petrowskaja kann diesen Weg nun glücklicherweise als Bachmann-Preisträgerin ohne den traurigen Zusatz "die letzte" antreten.
Elke Schröder
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