Neue OZ: Kommentar zu Außenhandel
Konjunktur
Osnabrück (ots)
Trübe Aussichten
Krise? Welche Krise? Bislang schienen die massiven Probleme in der Euro-Zone keine besonderen Auswirkungen auf die Bundesrepublik zu haben. Während andere Länder in die Rezession absackten, ging es hierzulande bergauf. Dies wird sich jetzt womöglich ändern. Es gibt klare Hinweise, dass die Krise Deutschland doch noch erreichen und das Wachstum dämpfen könnte.
Die Export- und Produktionszahlen des Monats Mai sind jedenfalls enttäuschend. Vor allem die schwachen Märkte im Euro-Raum schlagen negativ zu Buche. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Ausfuhren in die Länder der Euro-Zone im Mai um fast zehn Prozent gesunken. Auch wenn solche Werte von Monat zu Monat stark schwanken können - dies sind klare Warnzeichen.
Unverkennbar ist jedenfalls, dass die Schuldenkrise noch lange nicht überwunden ist. Beispiel Griechenland. Seit mehr als drei Jahren schon halten die Griechen ihre Partner in Atem. Zwei Rettungspakete in Höhe von insgesamt 240 Milliarden Euro hat es bereits gegeben, zudem einen Schuldenschnitt von 105 Milliarden Euro. Trotzdem liegt die Verschuldung Griechenlands mit 310 Milliarden aktuell wieder genauso hoch wie zu Beginn der Krise im Frühjahr 2010. Fortschritt sieht anders aus.
Und dann sind da ja auch noch Sorgenkinder wie Zypern, Portugal und Spanien. Aus diesen Ländern sind vorerst ebenfalls keine Wachstumssignale zu erwarten - trübe Aussichten.
Uwe Westdörp
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