Neue OZ: Kommentar zu Krisenliteratur ausländischer Autoren
Osnabrück (ots)
Gute Reisebegleiter
Beim Blick in die Herbstprogramme der deutschen Verlage zum Thema Krisenliteratur ausländischer Autoren fällt auf: Die Buchverleger setzen hauptsächlich auf Romane renommierter Schriftsteller. Mit einem Griff zu Werken von Eduardo Mendoza, Rafael Chirbes oder Petros Markaris liegen in der Regel weder die Leser noch der Buchhandel falsch. Dank Spannung, Humors und kritischen Blicks sind sie hervorragende Urlaubsbegleiter. Die fiktiven Geschichten helfen, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie unterschiedlich Land und Leute auf die Schuldenkrise reagieren. Das sollte aber keineswegs den Blick dafür verstellen, dass in Krisenländern wie Griechenland derzeit eine jüngere Schriftstellergeneration offenbar massiv ins Hintertreffen gerät. Die Verleger haben im Kampf gegen die Pleite kein Geld mehr für Experimente. Bemerkenswert ist, dass junge Künstler stattdessen verstärkt wieder die kulturelle unmittelbare Auseinandersetzung im Theater suchen.
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