Neue OZ: Kommentar zu Schulen
Bundesländer
Niedersachsen
Osnabrück (ots)
Einschneidende Folgen
Allen Akzentverschiebungen nach dem Regierungswechsel zum Trotz gibt es in der niedersächsischen Schulpolitik eine Konstante: Die Schülerzahl sinkt weiter rapide.
Die Botschaft ist keineswegs so banal, wie sie für manchen klingt. Vielmehr sind die Folgen einschneidend: Durch zu wenige Kinder geraten Schulstandorte in Gefahr; der Niedergang von Schulformen wie insbesondere der Hauptschule wird beschleunigt, und eigentlich müsste parallel zum Aufkommen der Schüler auch die Zahl der Lehrer sinken.
Doch was in Baden-Württemberg zum Beispiel ernsthaft in die Wege geleitet wird, ist in Niedersachsen politisch nicht gewollt. Angesichts prall gefüllter Landeskassen glaubt Rot-Grün hier, ohne Einschnitte beim Personal über die Runden zu kommen.
Auf Dauer kann das nicht gut gehen, auch wenn anerkannt werden muss, dass vorübergehend Aufgaben wie etwa die Inklusion einen zusätzlichen Kräftebedarf erfordern.
Fast paradox mutet es an, wenn diese Regierung nun trotz Verzichts auf wirklich einschneidende Sparmaßnahmen, trotz kräftig forcierter Investitionen in die Bildung - gerade auch im Ganztagsbereich - und trotz des von der eigenen Klientel gewünschten Schubs für die Gesamtschule prompt zur Zielscheibe von Demonstrationen wird. Die Frage ist, ob dieser Gegenwind das ganze Schuljahr anhalten wird. Die Regierung muss es ja nicht provozieren.
Hans Brinkmann
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