Neue OZ: Kommentar zu Musikergehalt
Osnabrück (ots)
Alles für den Genuss
Sie gelten als die Spitzenverdiener im deutschen Theatergefüge: die Musiker der rund 130 öffentlich finanzierten Sinfonieorchester. Und jetzt fordern sie acht Prozent mehr Geld? Ja, und das ist richtig so. Denn nicht das Musikergehalt ist das Problem. Das Problem ist die miserable Bezahlung am Theater, vom Schauspieler über den Tänzer bis zur Pressesprecherin.
Diese Mitarbeiter werfen ihre Leidenschaft in die Waagschale, opfern Privatleben, widmen ihre ganze Existenz der Bühne mit dem Anspruch, möglichst gutes Theater, möglichst guten Tanz, möglichst gute Oper zu realisieren. Abend für Abend, Tag für Tag.
Die Musiker sind dabei die Einzigen, die einigermaßen angemessen entlohnt werden - wenn sie das Glück haben, innerhalb des Tarifsystems eingestellt zu sein. Und wenn man abzieht, welche Vorleistung jemand erbringen muss, um überhaupt einen Stuhl in den Orchesterreihen zu ergattern: Wer Profimusiker werden will, muss von früher Jugend an ebenso hart und ausdauernd üben wie ein angehender Fußballprofi.
Im Unterschied zu dem muss sich aber ein Orchestermusiker sein Arbeitsgerät selbst kaufen - und da werden fünf- bis sechsstellige Beträge fällig. Und das alles, um dem Publikum Genuss zu bereiten.
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