Neue OZ: Kommentar zu Siemens
Osnabrück (ots)
Gute Leistung kostet
Es war ein Tag der Beschwichtigungen bei Siemens. 5000 Stellen sollen in Deutschland bis 2014 gestrichen werden. Das hörte sich zunächst dramatisch an. Doch es geht um weniger als fünf Prozent der Beschäftigten. Zudem soll niemand betriebsbedingt entlassen werden.
Sparprogramme bei Siemens kommen seit Jahren wie am Fließband. Auch das aktuelle Konzept ist schon zur Hälfte umgesetzt. Alle, die demnächst in Altersteilzeit gehen, versetzt oder abgefunden werden, wissen dies bereits. Die Kritik des Gesamtbetriebsrats an den von Konzernchef Joe Kaeser bekannt gegebenen Zahlen ist also zum Teil unberechtigt. Schließlich hat die Arbeitnehmerseite den Kürzungsplänen an den einzelnen Standorten zugestimmt. Allzu überrascht von der Summe von 5000 Stellen kann sie also nicht sein.
Eine andere Frage ist, ob Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter künftig nicht besser in Ruhe werktags an die Öffentlichkeit treten sollten, um solche Zahlen zu erläutern, statt an Wochenenden separat für Irritationen zu sorgen. Aber das ist für Siemens weit weniger entscheidend als die Rückkehr zu geschäftlichem Erfolg.
Der wiederum beruht darauf, dass der Konzern weniger Pannen bei technischen Leistungen wie dem Bau neuer ICE-Züge erlebt. Dafür braucht es gutes Personal. Und das kostet nun einmal Geld.
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