Neue OZ: Kommentar zu Buchhandel
Osnabrück (ots)
Für den Buchhandel
Droht die Herrschaft des Geldes über den Geist? Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, malt in ganz düsteren Farben, wenn es um die Zukunft des Buchhandels geht. Warum hat er trotzdem recht? Weil Buchhandlungen, ähnlich übrigens wie Kunstgalerien, nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern auch Kulturträger sind.
Buchhändler verdienen an Büchern, vermitteln mit ihnen aber auch Kultur. Schließlich ist ein Roman mehr als bedrucktes Papier. Ob Prousts "Recherche" oder Rowlings "Harry Potter" - Literatur vermittelt imaginäre Welten, die der menschlichen Existenz Sinn und Bedeutung geben. Diese Leistung ist mit Preisangaben in Euro oder Dollar nicht zu fassen.
Deshalb sollten die Preise von Büchern eben nicht dem blanken Wettbewerb überlassen bleiben. Und deshalb auch werden Buchhandlungen weiter gebraucht. Sie sind nicht nur Verkaufsläden, sondern auch Treffpunkte und zudem oft lokale Kulturveranstalter. Wer davon nicht überzeugt ist, mache nur kurz die Gegenprobe und stelle sich eine Innenstadt ohne Buchhandlungen vor. Fehlt da nicht etwas? Aber ganz sicher!
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