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Neue OZ: Kommentar zu Vatikan
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Osnabrück (ots)

Päpstliche Besonnenheit

Die Entscheidung des Vatikans war gespannt erwartet worden: Papst Franziskus lässt den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Amt, doch der umstrittene Hirte muss sich eine Auszeit nehmen. Ob er in seine Diözese zurückkehren wird, ist fraglich. Das öffentliche Urteil über ihn steht in Deutschland indes schon lange fest: Der Gottesmann muss weg. Spott hagelte es für den "Prunk-Bischof". Der Lebensstil hoher Geistlicher stand plötzlich im Fokus, verbunden mit berechtigter Kritik an der Finanzpolitik der Kirche.

Der Papst hat sich dem öffentlichen Druck nicht gebeugt, sondern eine bedachte und sehr christliche Entscheidung getroffen: Die Auszeit gibt dem Bischof die Chance zur Besinnung und Umkehr. Auch beweist Franziskus Besonnenheit, indem er für eine endgültige Entscheidung die Prüfung der Vorwürfe abwarten will. In Deutschland wird die Milde aus Rom freilich auf wenig Verständnis treffen. Viele sahen das Kirchenoberhaupt in der Pflicht, im Limburger Fall ein Exempel zu statuieren. Doch den Enttäuschten sei gesagt: Die Diskussion um Tebartz-van Elst hat etwas in Bewegung gesetzt, das auch ohne den Paukenschlag aus Rom weitergehen kann. Die Debatte um das Vermögen von Bistümern und dessen Transparenz, die Frage danach, ob das Verhältnis von Kirche und Staat nicht neu gedacht werden muss: Die Gesellschaft ist gefordert, den öffentlichen Druck mit dem Ziel von Reformen nicht abreißen zu lassen.

Franziska Kückmann

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: +49(0)541/310 207

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