All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Neue OZ - Nachricht zu doppelte Staatsangehörigkeit

Osnabrück (ots)

Migrationsexperten fordern "Doppelpass mit Generationenschnitt"

Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration gegen automatische Weitergabe von Staatsbürgerschaft - Lebensmittelpunkt soll entscheiden

Osnabrück.- Unmittelbar vor dem nächsten Treffen der Arbeitsgruppe Innenpolitik bei den Koalitionsgesprächen schlägt der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) einen Kompromiss im Streit über die doppelte Staatsbürgerschaft vor. Das Modell eines "Doppelpass mit Generationenschnitt" geht aus einem Positionspapier hervor, das der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) vorliegt.

Akzeptiert werden sollte demnach die doppelte Staatsangehörigkeit für in Deutschland geborene Kinder von Zuwanderern. "Nach der dritten oder vierten Generation sollte aber keine automatische Weitergabe der Staatsangehörigkeit der Eltern an ihre Kinder mehr erfolgen", erklärte die SVR-Vorsitzende Christine Langenfeld. "Entscheidend ist in diesen Fällen der Lebensmittelpunkt der Kinder." Mit einem solchen Generationenschnitt werde vermieden, dass Personen die Staatsangehörigkeit eines Landes besitzen, das ihre Familie bereits vor mehreren Generationen verlassen habe.

Die doppelte Staatsbürgerschaft gilt als einer der Streitpunkte zwischen Union und SPD, deren Koalitionsunterhändler am Freitag über das Thema beraten. Seit dem Jahr 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder von Einwanderern aufgrund der Optionspflicht neben der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern auch die deutsche. Bis zum 23. Lebensjahr müssen sie sich für eine entscheiden. Die SPD will, dass der Optionszwang wegfällt. Vor allem Teile der CSU tun sich aber schwer damit.

Auch der SVR fordert die Abschaffung der Optionspflicht. "Aus integrationspolitischer Perspektive ist die Optionspflicht ein Fehlschlag, weil sie junge Menschen zwingt, sich zwischen der deutschen und der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern zu entscheiden", heißt es. Zudem führe der Optionszwang zu einem sehr hohen Verwaltungsaufwand und erzeuge rechtliche Unsicherheit.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 31.10.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Syrien/Chemiewaffen

    Osnabrück (ots) - Erfreulich und bitter zugleich Das ging schnell: Weniger als zwei Monate dauert erst der Einsatz der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Syrien. Und schon meldet das Regime, alle Giftgas-Produktionsstätten zerstört zu haben. Lag es am Friedensnobelpreis, mit dem die OPCW zwischenzeitlich ausgezeichnet wurde? Nein. Vielmehr hat Russland die Fäden gezogen. Der Fortschritt ...

  • 31.10.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Facebook

    Osnabrück (ots) - Merkwürdiges Verhalten Erinnern Sie sich an Myspace? Da musste vor fünf Jahren so gut wie jeder Teenager angemeldet sein, um ein Teil des sozialen Zusammenlebens in der digitalen Welt zu sein. Heute ist das Netzwerk in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Genauso wie das beliebte deutsche SchülerVZ und StudiVZ. Der Grund ist einfach: Facebook gefiel besser. Scharenweise liefen die Nutzer über. Mit fast 1,2 Milliarden Nutzern steht Facebook heute im ...