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Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie

Osnabrück (ots)

Deutsche Kunststoffindustrie kritisiert EU-Kommission für Plastiktüten-Pläne

GKV-Hauptgeschäftsführer Möllenstädt: Besser Rahmenbedingungen für Recycling prüfen - Arbeitsplätze gefährdet

Osnabrück.- Die deutsche Kunststoffindustrie hat die Pläne der EU-Kommission scharf kritisiert, den Gebrauch von Plastiktüten einzuschränken. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV), dass deshalb Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet seien. "Die Pläne der EU-Kommission werden dem Problem nicht gerecht. Statt sich einseitig auf das Produkt Plastiktüte einzuschießen, sollte sich die Kommission die Rahmenbedingungen in den EU-Staaten ansehen, unter denen Kunststoffabfälle wiederverwertet werden müssen", so Möllenstädt. Dabei zeige sich, dass der Plastikmüll in vielen Ländern Europas nur wenig oder überhaupt nicht recycelt würde, sondern zu erheblichen Teilen deponiert werde. "In Deutschland hingegen werden heute schon 99 Prozent der Kunststoffabfälle wiederverwertet. Schon deshalb sind die Pläne der EU-Kommission für Deutschland ungeeignet", sagte der GKV-Hauptgeschäftsführer. Er sprach außerdem von Hygiene-Problemen, die mit einem Verbot der besonders dünnwandigen Plastiktüten für Obst und Gemüse verbunden seien. "Diese Beutel dienen ja nicht allein dem Transport, sondern auch dem Schutz der Ware vor Schmutz und Keimen", sagte Möllenstädt. Auch diesen Aspekt vernachlässige die Kommission mit ihren Plänen. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik hatte kürzlich Vorschläge präsentiert, mit denen der Gebrauch leichter Plastiktüten in Europa eingedämmt werden soll. Demnach können die EU-Regierungen Verbote erlassen oder zu anderen Maßnahmen wie Steuern oder Abgaben greifen, um Plastiktüten zu verteuern.

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Telefon: +49(0)541/310 207

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