Neue OZ: Kommentar zu Auszeichnungen
Frieden
Nahost
Osnabrück (ots)
Klare Botschaft
Ihre Lebensgeschichten sind eng mit dem Nahost-Konflikt verknüpft: Abdallah Frangi wurde 1948 als Kind Opfer der Vertreibung aus seiner palästinensischen Heimat in ein Flüchtlingslager in Gaza. Avi Primor hat die Staatsgründung Israels und die folgenden Auseinandersetzungen mit den Palästinensern auf der israelischen Seite miterlebt. Mit ihnen bekommen zwei Persönlichkeiten den Friedenspreis der Stadt Osnabrück, deren Einsatz seit Jahrzehnten unermüdlich der Verständigung und dem Ausgleich gilt. Und das in einem Konflikt, in dem eine Lösung die meiste Zeit hoffnungslos weit entfernt scheint.
Gerade weil die ständigen schlechten Nachrichten aus Nahost die Zwei-Staaten-Lösung immer unwahrscheinlicher werden lassen, setzt der Preis für Frangi und Primor ein wichtiges Zeichen. Die Botschaft lautet: Solange sich einzelne Menschen für Verständnis, Versöhnung und Kompromissbereitschaft starkmachen, bleibt die Idee dahinter am Leben. Der Nahost-Konflikt mag in der öffentlichen Wahrnehmung als scheinbar unlösbares Dauer-Übel wahrgenommen werden: Tatsächlich ist er eine offene Wunde, die den Betroffenen unendlich viel Leid bringt. Sie zu schließen, dafür braucht es beharrliche Fürsprecher wie Frangi und Primor.
Ein zweites wichtiges Signal sendet Osnabrück aus, indem die Organisation Exit den Sonderpreis erhält. Die Initiative gibt Menschen eine Chance, die aus der rechten Szene ausgestiegen sind, eine Aufgabe, die zur Bildung einer starken Zivilgesellschaft unerlässlich ist.
Franziska Kückmann
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