Neue OZ: Kommentar zu Documenta 14
Osnabrück (ots)
Neuerer
Die Documenta 14 wird zeitnah und kritisch sein, sie wird irritieren und provozieren. Und vor allem wird sie ein Kontrastprogramm zum Kunstmarkt und seinem System der Stars und Rekorde bieten. Eine allzu gewagte Prognose? Vielleicht nicht, denn Adam Szymczyk steht für einen neugierigen und kontroversen Umgang mit der Kunst. Personen sind Programme: Das gilt gerade für die Documenta. Deshalb verdienen Vita und kuratorische Arbeit Adam Szymczyks alle Aufmerksamkeit. Als Pole wirft er seinen eigenen Blick auf Europa. Als Kurator der Berlin-Biennale sieht er Kunst als Medium politischer Artikulation. Vor allem hat er sich die Frische und Neugier eines Mannes bewahrt, der Traditionen gegen den Strich liest. Bekommt die Geschichte der Documenta mit ihm einen zweiten Harald Szeemann? Szymczyk hat das Zeug zum Provokateur und Neuerer. Zugleich nimmt er Documenta-Traditionen auf, die politische Ausrichtung der Documenta 13 von Carolyn Christov-Barkagiev und die Welthaltigkeit der Documenta 11 von Okwui Enwezor. Es wird wieder spannend, in Kassel 2017.
Stefan Lüddemann
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