Neue OZ: Gespräch mit Boris Pistorius, Niedersachsens Innenminister
Osnabrück (ots)
Pistorius fordert verstärkte Hilfe für syrische Flüchtlinge
Niedersächsischer Innenminister plädiert angesichts "humanitärer Katastrophe" für drittes Bundesprogramm
Osnabrück.- Angesichts der dramatischen Lage in Syrien fordert Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) mehr Hilfe für Flüchtlinge aus dem Land. Im Vorfeld der am Mittwoch in Bonn startenden Innenministerkonferenz (IMK) sagte Pistorius in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung (Mittwoch): "Angesichts der humanitären Katastrophe fordere ich meine Kollegen und insbesondere Bundesinnenminister Thomas de Maizière dazu auf, von der IMK ein deutliches Signal zu senden. Wir müssen den Flüchtlingen spürbar helfen und ein drittes Bundesprogramm - auch mit Signalwirkung für andere europäische Länder - auflegen." In dem syrischen Bürgerkrieg verließen "täglich Tausende Menschen ihr Haus oder ihre Wohnung - vielleicht sogar für immer. Diese Flüchtlinge benötigen weiterhin dringend unsere Hilfe", betonte Pistorius. Er sehe sich in dieser Frage auf einer Linie mit "Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die sich in dieser Frage eindeutig positioniert" hätten, fügte der SPD-Politiker hinzu.
Pistorius sagte weiter: "Wenn man sieht, welche Lasten die Nachbarn Syriens, wie etwa der Libanon oder die Türkei, mit der Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge schultern, wird klar, dass deutlich mehr Aufnahmebereitschaft aus Europa kommen muss." Deutschland nehme schon jetzt viel mehr syrische Bürgerkriegsflüchtlinge auf, als jedes andere europäische Land, so der Landesminister. In dieser Frage sieht Pistorius auch die anderen EU-Staaten in der Pflicht: "Wenn wir jetzt mehr für die Menschen aus der Krisenregion tun, dann muss das auch für unsere europäischen Partner gelten", schloss er.
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