All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz

Osnabrück (ots)

Patientenschützer: Organisierte Suizidbeihilfe unter Strafe stellen

Hauptsächlich neurologisch Erkrankte verlangen Sterbehilfe - Menschen hätten teilweise noch Jahre Lebenszeit vor sich

Osnabrück.- In Deutschland werben nach Angaben der Deutschen Stiftung Patientenschutz Organisationen und Einzelanbieter mit 155 Begleitungen zur Selbsttötung im Jahr 2013. "Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert den Deutschen Bundestag auf, die geschäftsmäßige und organisierte Suizidbeihilfe unter Strafe zu stellen", forderte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Ein Verbot der gewerblichen Suizidbeihilfe, wie von der ehemaligen christlich-liberalen Koalition vorgelegt, reiche nicht aus.

Die Stiftung glaubt nicht, dass Sterbehilfe nur von Todkranken in Anspruch genommen wird. "Hauptsächlich sind es Patienten mit neurologischen Erkrankungen, die den Weg in den schnellen Tod wählen", sagte Brysch. Diese Menschen hätten teilweise noch Jahre Lebenszeit vor sich.

Brysch bezog sich auf eine im britischen "Journal of Medical Ethics" veröffentlichte Studie, nach der sich die Zahl der Menschen, die in den vergangenen vier Jahren Sterbehilfe in der Schweiz in Anspruch nahmen, verdoppelt habe. Ein Großteil dieser Suizidwilligen komme aus Deutschland und Großbritannien.

"Nicht Menschen, deren Tod unmittelbar bevorsteht, aber fahren in die Schweiz. Auch nicht Patienten, denen die Palliativmedizin nicht mehr helfen kann, nehmen die organisierte Suizidbeihilfe in Anspruch", betonte Brysch. Es seien hauptsächlich Patienten mit neurologischen Erkrankungen.

Die Studie mache deutlich, dass der Suizid-Sog offenbar ganz andere Ursachen habe, als die Befürworter der organisierten Suizidbeihilfe mit drastischen Krankheitsbildern glauben machen wollten. "Es sind vielmehr die Ängste vor Fremdbestimmung, Abhängigkeit und Pflegebedürftigkeit, die die Menschen in den Suizid treiben", so Brysch.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.08.2014 – 05:00

    Neue OZ: Neue OZ und Neue Westfälische - Nachricht zu AfD

    Osnabrück (ots) - AfD will Paragraf 218 auf Prüfstand stellen Bundessprecherin Petry: "Überleben des eigenen Volkes sicherstellen" Dresden.- Die Alternative für Deutschland (AfD) erwägt eine Volksabstimmung zur Verschärfung des Paragrafen 218. Das berichten übereinstimmend die "Neue Osnabrücker Zeitung" und die "Neue Westfälische Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf entsprechende Äußerungen der ...

  • 21.08.2014 – 05:00

    Neue OZ: Interview mit Yasmin Fahimi, SPD-Generalsekretärin

    Osnabrück (ots) - SPD-Generalsekretärin: Thema Waffenexporte wird nicht zur Zerreißprobe für Sozialdemokraten "Ich glaube nicht, dass es hoch hergehen wird" - Fahimi verteidigt den Außenminister und warnt vor " leichtfertigen Unterstellungen" Osnabrück.- SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi rechnet nicht damit, dass das Thema Waffenexporte in den Irak für die SPD zur Zerreißprobe wird. In einem Interview mit der ...