All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Gespräch mit Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland

Osnabrück (ots)

Sozialverband fordert Reform bei Krankenversicherung der Rentner

Präsidentin Mascher: 9/10-Regelung vor allem für Frauen mit geringen Einkünften eine "enorme Belastung"

Osnabrück. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, hat sich für eine Korrektur der 9/10-Regelung der gesetzlichen Krankenversicherung ausgesprochen. "Gerade für Rentnerinnen mit geringen Einkünften bringt diese Regel eine enorme Belastung", sagte Mascher im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). "6/10 oder 7/10 wären völlig ausreichend", betonte Mascher.

Nach der 9/10-Regelung kann nur pflichtversichert in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) sein, wer in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens mindestens zu 90 Prozent in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert, freiwillig versichert oder familienversichert war. Alle anderen müssen sich freiwillig versichern und damit als Rentner sehr viel höhere Beiträge bezahlen. Das trifft vor allem viele Frauen, die über ihre Männer in den Erziehungszeiten zeitweise privat versichert waren. Die Folge ist, dass sie bis zu zwei Drittel ihrer ohnehin kleinen Rente für eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung aufwenden müssen.

"Die 9/10-Regelung ist leider nahezu unbekannt", kritisierte Mascher. Das böse Erwachen komme bei vielen oft erst, wenn die betreffende Person ihren Rentenantrag stelle und feststellen müsse, dass sie die erforderliche Vorversicherungszeit um wenige Monate versäumt habe. Mascher fordert deshalb, die gesetzlichen Krankenkassen zu einer Beratung bei diesem Thema zu verpflichten. "Sobald jemand die Krankenkasse verlassen möchte, müsste er darauf hingewiesen werden, dass der Austritt aus der gesetzlichen Krankenversicherung im Alter Konsequenzen haben kann", so die Verbandspräsidentin. Auch der Rentenversicherungsträger sollte darauf hinweisen müssen, dass der Zeitpunkt der Rentenantragstellung Folgen für die Krankenversicherung der Rentner haben könne.

Die FDP Schleswig-Holstein möchte die 9/10-Regelung offenbar ganz abschaffen. In einem Entschließungsantrag für den Landesparteitag der Liberalen am 14. November in Neumünster heißt es, dass die Begründung für die 9/10- Regelung, sie soll verhindern, dass Privatversicherte im Alter in die günstigere gesetzliche KV wechseln und sich die Rosinen aus beiden Systemen pickten, überflüssig sei. Ein Ausnutzen sei bereits dadurch ausgeschlossen, dass ein Wechsel in die gesetzliche Versicherung nach dem 50. Lebensjahr nicht mehr möglich sei.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 03.11.2015 – 05:00

    NOZ: Gespräch mit Jürgen Hardt, außenpolitische Sprecher der CDU

    Osnabrück (ots) - CDU spricht sich nach Türkei-Wahl für engen Dialog mit Ankara aus Außenpolitischer Sprecher Hardt: AKP-Sieg verdeutlicht Wunsch nach Stabilität Osnabrück. Nach dem Sieg der regierenden AKP bei der Parlamentswahl in der Türkei hat sich der CDU-Außenexperte Jürgen Hardt für enge Beziehungen zwischen dem Westen und Ankara ausgesprochen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ...

  • 02.11.2015 – 13:33

    NOZ: Gespräch mit Omid Nouripour, außenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion

    Osnabrück (ots) - Grüne: Türkische Abgeordnete nicht Erdogans "Erfüllungsgehilfen" Außenpolitischer Sprecher Nouripour warnt vor Übermacht des Präsidenten nach Parlamentswahl Osnabrück. Angesichts der angestrebten Verfassungsreform in der Türkei durch die Wahlsiegerin AKP hat der Grünen-Außenexperte Omid Nouripour vor einer Übermacht des Präsidenten Recep ...

  • 31.10.2015 – 07:00

    NOZ: Nachricht zu Inklusionskosten

    Osnabrück (ots) - Ärger um Folgekosten der Inklusion an Niedersachsens Schulen Gesetzentwurf berücksichtigt freie Träger wie Kirchen nicht - CDU spricht von Frechheit Osnabrück. Die Folgekosten der Inklusion an Niedersachsens Schulen sorgen für Ärger. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Samstag) berichtet, will die CDU einen entsprechenden Gesetzentwurf der Landesregierung am Dienstag im Kultusausschuss ablehnen, ...