All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: 12.395 Anfragen zu Psychotherapieplätzen in Niedersachsen - Kassenärztliche Vereinigung hält Servicestelle für überflüssig

Osnabrück (ots)

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen: Terminservicestelle überflüssig

"Vermittlung löst Problem nicht" - 12.395 Anfragen im ersten Jahr - Grüne: "Bedarfsplanung muss grundlegend reformiert werden"

Osnabrück. Im ersten Jahr nach ihrer Einrichtung sind bei der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) 12.395 Anfragen zu Psychotherapieplätzen eingegangen. Das teilte die KVN auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) mit. Vermittelt wurden am Ende jedoch nur 6843 Menschen, darunter 159 Erwachsene sowie 26 Kinder und Jugendliche, die als akute Fälle eingestuft wurden.

Empfiehlt etwa der Hausarzt eine Psychotherapie, ist die KVN verpflichtet, innerhalb eines Monats ein Erstgespräch zu realisieren. Die Hälfte der Anrufer habe jedoch keine ärztliche Empfehlung vorweisen können, sagte ein KVN-Sprecher. Ein großer Teil der Vermittlungswünsche wurde demnach zurückgezogen, weil Therapeut oder Termin nicht gepasst hätten. "Wir halten die Servicestelle für überflüssig. Sie verursacht hohe Kosten und die Vermittlung ist gering. Den Zugang zu Therapeuten erhöht sie nicht. Viele Patienten wollen nicht zu irgendeinem Therapeuten geschickt werden", sagte der Sprecher der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Terminservicestelle der KVA in Niedersachsen hatte ihren Betrieb am 1. April 2017 aufgenommen.

Unterdessen sind die Wartezeiten für einen regulären Therapieplatz nach wie vor sehr lang - in Niedersachsen etwa 22,9 Wochen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, sagte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es kann nicht sein, dass man Menschen mit psychischen Erkrankungen monatelang auf einen Termin warten lässt oder dass sie die Kosten für die Behandlungen selber vorstrecken müssen. Das produziert Leid und am Ende ist es auch teuer für die Versichertengemeinschaft." Die Bedarfsplanung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) müsse grundlegend reformiert werden. "Der G-BA darf den gesetzlichen Auftrag zur Beseitigung der eklatanten Defizite in der psychotherapeutischen Versorgung nicht weiter verschleppen, sondern muss zügig etwas vorlegen", sagte Klein-Schmeink. Es gebe ausreichend Psychotherapeuten. Diese bekämen aber aufgrund veralteter Grundannahmen keine Kassenzulassung.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.04.2018 – 05:00

    NOZ: CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer: Heimat ist kein Thema

    Osnabrück (ots) - CDU-Generalsekretärin: Heimat ist kein Thema, das jemand für sich exklusiv beanspruchen kann Kramp-Karrenbauer kritisiert Äußerungen der SPD-Chefin Nahles - "Zuhör-Tour" vor allem im Osten Osnabrück. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Äußerungen von SPD-Chefin Andrea Nahles zurückgewiesen, wonach "Heimat" ein Thema der SPD ...

  • 23.04.2018 – 05:00

    NOZ: Trotz Niederlage: Simone Lange kündigt weiteres Engagement in der SPD an

    Osnabrück (ots) - Trotz Niederlage: Simone Lange kündigt weiteres Engagement in der SPD an Flensburgs OB will sich erst einmal von den Strapazen des Wahlkampfes erholen Osnabrück. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange hat trotz der Niederlage um den Parteivorsitz angekündigt, sich weiter in der SPD zu engagieren. In einem Gespräch mit der "Neuen ...

  • 23.04.2018 – 05:00

    NOZ: Niedersachsens Agrarministerin: Gemeinnützigkeit von Peta und Co überprüfen

    Osnabrück (ots) - Niedersachsens Agrarministerin: Gemeinnützigkeit von Peta und Co überprüfen Otte-Kinast kritisiert Tierrechtler massiv - "Stimmung machen und Spenden eintreiben" Osnabrück. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat sich für eine Überprüfung von Tierrechtsorganisationen ausgesprochen, die heimlich gedrehte Aufnahmen aus ...