All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Höhere Sozialbeiträge? Gewerkschaften und Sozialverbände stellen sich vor kinderlose Versicherte

Osnabrück (ots)

Höhere Sozialbeiträge? Gewerkschaften und Sozialverbände stellen sich vor kinderlose Versicherte

Kritik an Spahns Forderung - VdK: Nicht zielgenau und nicht zielführend - DGB: Auch Abgeordnete sollten Beiträge zahlen

Osnabrück. Gewerkschaften und Sozialverbände stellen sich gegen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), kinderlose Versicherte bei den Sozialbeiträgen stärker zur Kasse zu bitten. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Wer Kinder erzieht, hat Anspruch auf Unterstützung, keine Frage. Und da ist gerade in Deutschland noch viel Luft nach oben. Aber das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit eine Aufgabe aller Steuerzahler. Und da müssen gerade die starken Schultern den größeren Anteil übernehmen."

Buntenbach forderte zugleich, das Solidarsystem als Bürgerversicherung auszuweiten - "auch auf Abgeordnete und Menschen, die von Kapitaleinkünften leben können und die zur Solidargemeinschaft derzeit nichts beitragen müssen". Mit Blick auf Spahn kritisierte die Gewerkschafterin: "Mit vollen Taschen ist gut schenken. Hier bestraft jemand, der selbst qua Gesetzes gar kein Mitglied der Pflichtversicherung ist, diejenigen, die über ihre Sozialversicherungsbeiträge eh schon in die Solidargemeinschaft einzahlen."

Auch Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, lehnte höhere Pflege- und Rentenbeiträge für kinderlose Versicherte ab: "Das ist nicht zielgenau und nicht zielführend", sagte sie der NOZ. Bentele erläuterte, Kinderlose müssten schon nach geltendem Recht im Gegensatz zu Eltern beim Pflegeversicherungsbeitrag einen Zuschlag von 0,25 Prozentpunkten entrichten. Eine höhere Belastung sei keine geeignete Maßnahme zur Entlastung von Familien in der Erziehungsphase.

Die VdK-Präsidentin forderte stattdessen, den steuerfinanzierten Familienleistungsausgleich auszubauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Auch mit Blick auf die Renten plädierte Bentele für eine steuerliche Lösung: "Höhere Einkommen von Kinderlosen können zielgerichteter über das Steuerrecht herangezogen werden, da dieses die gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erfasst."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 10.11.2018 – 07:00

    NOZ: Profiler Axel Petermann: Faber ist der realistischste TV-Kommissar

    Osnabrück (ots) - Profiler Axel Petermann: Faber ist der realistischste TV-Kommissar Experte: Dortmunder Ermittler sucht die Spur hinter der Spur - Polizeiarbeit beeinflusste auch das Privatleben: Nackte Prostituierte klingelte an der Haustür Osnabrück. Axel Petermann (66), langjähriger Profiler und Leiter der Bremer Mordkommission, hält den Dortmunder ...

  • 09.11.2018 – 12:54

    NOZ: Historiker Münkler sieht die EU als gelungene Antwort auf die Weltkriege

    Osnabrück (ots) - Historiker Münkler sieht die EU als gelungene Antwort auf die Weltkriege Warnung vor zunehmendem Nationalismus - "Russland nicht als großen Gefährder hochstilisieren" Osnabrück. Anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs an diesem Wochenende hat der Historiker Herfried Münkler die Europäische Union ...

  • 09.11.2018 – 12:54

    NOZ: Ex-Bahn-Chef Grube schämt sich für schlechte Leistungen der Bahn

    Osnabrück (ots) - Ex-Bahn-Chef Grube schämt sich für Verspätungen Osnabrück. Dem ehemaligen Vorstandschef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, sind die häufigen Verspätungen der Bahn nach wie vor ein Dorn im Auge - heute als häufiger Passagier. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der 67-Jährige: "Ich schäme mich, wenn ich teilweise die schlechten Leistungen ...