All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Mehr als 100.000 Euro Gagen für Promi-Auftritte auf Ministeriums-Websites

Osnabrück (ots)

Mehr als 100.000 Euro Gagen für Promi-Auftritte auf Ministeriums-Websites

Zahlen des Bundespresseamtes - FDP-Abgeordneter Fricke: Grenze zwischen Informationsauftrag und politischer Eigenwerbung überschritten Osnabrück. Die Öffentlichkeitsarbeit von Ministern und Regierung in den sozialen Netzwerken gerät erneut in die Kritik. Grund sind Gagen, die Promis und Youtube-Stars für Gastauftritte auf Ministeriums-Websites erhalten haben. Seit 2014 gab der Bund 101.302 Euro an Honoraren, Aufwandsentschädigungen oder sonstiger Spesen für 16 Schauspieler und Influencer aus. Das geht aus einer Antwort des Bundespresseamtes auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt. Es bestehe die Gefahr, "dass die Grenze zwischen berechtigtem Informationsauftrag und politischer Eigenwerbung leichtfertig überschritten wird", sagte der FDP-Abgeordnete Otto Fricke der "NOZ". Die 25-jährige Youtuberin Lisa Sophie Laurent erhielt laut Antwort des Bundespresseamtes 11.305 Euro - unter anderem für eine Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium. 10.883 Euro kassierte ihre Kollegin Lisa Ruhfus, die zum Beispiel ein Interview von Kanzlerin Angela Merkel mit Internet-Persönlichkeiten moderierte. Der kubanische Choreograf Jorge Gonzáles wurde mit 4.011 Euro honoriert, er warb in einem Video des Bundesumweltministeriums für Klimaschutz. 44.712 Euro Gage erhielt der Schauspieler Tom Wlaschiha, der für das Bundesentwicklungsministeriums Youtube-Videos aus Krisenregionen drehte. Zwar sei es legitim, wenn Prominente und Influencer der Bundesregierung auch im Internet dabei unter die Arme griffen, gesellschaftliche Debatten anzustoßen, sagte Fricke. "Wenn Ministerinnen und Minister die angeblich überzeugten Unterstützer dafür bezahlen, dass sie gemeinsam mit ihnen oder aber für sie im Netz auftreten, wird es allerdings unglaubwürdig." Der Haushaltsexperte der FDP-Fraktion forderte die Bundesregierung auf, öffentlich zu erklären, "weshalb es aus ihrer Sicht notwendig und gerechtfertigt war, dass sie etwa Lisa Sophie Laurent mehr als 10.000 Euro oder dem Rapper Eko Fresh 500 Euro für die Unterstützung der politischen Arbeit der Bundesregierung gezahlt hat und wie genau sich diese Beträge zusammensetzen". Im Sinne größtmöglicher Transparenz solle die Bundesregierung zudem zukünftig schon vorab dafür sorgen, dass bekannt und im Netz für jedermann offensichtlich sei, wenn Prominente für Auftritte auf Social Media-Kanälen der Regierung bezahlt werden - "so, wie es auch im Journalismus üblich ist". Am Donnerstag hatte sich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) kritisch über die Einrichtung von Newsrooms in Ministerien und Parteien geäußert. Er sei skeptisch, wenn Parteien und Ministerien Nachrichten selbst produzierten, sagte er. Das sei die Aufgabe der Medien.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 18.05.2019 – 07:00

    NOZ: Volker Kutscher: Das Schreiben ist die schlimmste Arbeit

    Osnabrück (ots) - Volker Kutscher: Das Schreiben ist die schlimmste Arbeit Bestsellerautor: Die Zufriedenheit kommt erst später - Leser beschweren sich über den Zigarettenkonsum in seinen Büchern - Zeitreise in die Zwanziger nur mit Rückkehrgarantie Osnabrück. Bestsellerautor Volker Kutscher (56), auf dessen Gereon Rath-Romanen die Filmreihe "Babylon Berlin" ...

  • 18.05.2019 – 01:00

    NOZ: DGB verwahrt sich scharf gegen Rede von "Sozialklimbim"

    Osnabrück (ots) - DGB verwahrt sich scharf gegen Rede von "Sozialklimbim" Buntenbach kritisiert Wirtschaftsflügel der Union: Hohn aus dem Elfenbeinturm Osnabrück. In der Debatte um Sozialausgaben und die geplante Grundrente hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) scharf auf Kritik aus dem Wirtschaftsflügel der Union reagiert. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es sei ein ...

  • 18.05.2019 – 01:00

    NOZ: CDU-Generalsekretär: SPD benutzt Rentenrücklage als Wahlkampfkasse

    Osnabrück (ots) - CDU-Generalsekretär: SPD benutzt Rentenrücklage als Wahlkampfkasse Ziemiak attackiert die Minister Heil und Scholz - "Widerstand gegen Grundrente ohne Prüfung der Bedürftigkeit" Osnabrück. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat die SPD davor gewarnt, die Rentenrücklage als "Wahlkampfkasse der Sozialdemokratie" zu missbrauchen. "Wer die Kassen ...