NOZ: Philologen: Grundgesetz zum festen Bestandteil der Lehrerausbildung machen
Osnabrück (ots)
Philologen: Grundgesetz zum festen Bestandteil der Lehrerausbildung machen
"Es kann uns nicht egal sein, dass vielen Lehramtsanwärtern die Inhalte unserer Verfassung nicht präsent genug sind"
Osnabrück. Deutschlands Gymnasiallehrer haben sich dafür ausgesprochen, das Grundgesetz und seine Inhalte zum festen Bestandteil der Lehrerausbildung zu machen. "Es kann uns nicht egal sein, dass vielen Lehramtsanwärtern fundamentale Inhalte unserer Verfassung nicht präsent genug sind. Das muss sich ändern", sagte die Bundeschefin des Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Verfassung sei "ein hochaktueller Leitfaden und von großer Bedeutung im täglichen Leben", sagte sie. So sei Artikel 3 des Grundgesetzes, wonach niemand wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft oder seines Glaubens benachteiligt oder bevorzugt werden darf, im schulischen Alltag eine ganz konkrete Anforderung. "Denn es bedeutet: Man schlägt niemanden, man beleidigt niemanden, und man wertet niemanden ab. Politik und Gesellschaft geben hier leider oft schlechte Beispiele", betonte Lin-Klitzing, die 90.000 Gymnasiallehrer vertritt. "Ich finde es gut, dass in fast allen Ländern Neuntklässler das Grundgesetz in gebundener Form überreicht bekommen", erklärte die Verbandschefin.
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Lehrerverband will Mathematik-Studenten mit Stipendien locken
"Sonst weitet sich der Mangel bedenklich aus" - Philologen-Chefin mahnt auch Digital-Weiterbildung an
Osnabrück. Der Philologenverband hat Stipendien unter anderem für Mathematik-Lehramtsstudenten gefordert. Andernfalls werde sich der schon jetzt große Lehrermangel "zum Nachteil der Jugend bedenklich ausweiten", warnte die Vorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Staat müsse gezielt Anreize schaffen, dass Lehramtsanwärter die sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik wählen. "Hier gibt es eklatante politische Steuerungsdefizite", beklagte Lin-Klitzing, die 90.000 Gymnasiallehrer vertritt. Sie forderte außerdem mehr Anstrengungen, damit der Digitalpakt in Schulen "mit Sachverstand umgesetzt" werden könne. "Lehrer sind keine Digital-Muffel, da gibt es ein hohes Engagement, aber auch die Notwendigkeit zur Fortbildung", erklärte die Verbandschefin. Es seien Freistellungen vom Schuldienst nötig, damit die Lehrkräfte sich an Weiterbildung auch beteiligen könnten.
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