Patientenschützer warnen: Nicht jedes Heim auf Ansturm vorbereitet
Osnabrück (ots)
Patientenschützer warnen: Nicht jedes Heim auf Ansturm vorbereitet
Brysch rät zu vorherigem Anruf bei Einrichtung - "Nicht die ganze Familie mitbringen"
Osnabrück. Nach dem Beschluss zur Lockerung der Besuchsbeschränkungen für Heimbewohner raten Patientenschützer zur Vorsicht: "Nicht jedes Heim ist auf einen Ansturm vorbereitet", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Hoffnung, schon am Muttertag am 10. Mai sei alles wie vor der Corona-Krise, könne vielerorts nicht erfüllt werden. "Es gilt also, sich vor einem Besuch am Sonntag bei dem Pflegeheim zu erkundigen."
Konkret riet Brysch Angehörigen dringend, Informationen über die Schutzkonzepte vor Ort einzuholen: "Kann ein Besuch im Zimmer stattfinden? Sind das Foyer oder die Kantine geöffnet? Wurden beispielsweise Besuchszelte aufgebaut? Muss die eigene Maske oder eigenes Desinfektionsmittel mitgebracht werden?" Es könne auch Zeitkorridore für Besuche geben, und "es wird wohl nicht gehen, mit der gesamten Familie zu kommen". Viele Häuser würden nach der wochenlangen Isolation der Heimbewohner vor falschen Erwartungen warnen, betonte Brysch.
Bund und Länder hatten am Donnerstag vereinbart, dass jeder Pflegeheimbewohner wieder Besuch durch eine festgelegte Person empfangen darf, wenn in der Einrichtung niemand infiziert ist. Ab wann Besuch wieder erlaubt ist, müssen die Bundesländer entscheiden.
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