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Deutscher Lehrerverband: "Wir wollen keine Extrawurst"

Osnabrück (ots)

Heinz-Peter Meidinger beobachtet nachlassende Sorgfalt bei Sicherheitsabständen

Osnabrück. Mit Blick auf Lehrer, die vorsichtshalber zu Hause bleiben wollen, erklärte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir wollen keine Extrawurst, die uns gegenüber anderen Gruppen privilegiert. Es sollte aber schon berücksichtigt werden, dass die Vielzahl von Kontakten zwischen Lehrkräften und Schülern das Erkrankungsrisiko erhöht." Derzeit funktioniere es noch gut, Schüler in den Klassenräumen und in Pausen zu trennen. "Aber ich beobachte hier das Gleiche wie im Rest der Gesellschaft: Die Sorgfalt lässt nach. Wenn die Schüler aus der Schule kommen, werden Masken sofort abgesetzt, man wendet sich den Freunden zu, oft ohne Sicherheitsabstand."

Meidinger forderte zudem, die Gefährdung in Schulgebäuden zu klären. "Wir sprechen viel übers Händewaschen, das Desinfizieren von Türklinken und Lichtschaltern", sagte Meidinger. "Was aber wenig erforscht und getestet wird, ist die Aerosolbelastung. 40 Prozent der Infektionen werden über Aerosole übertragen, die nicht zu Boden sinken, sondern sich in der Luft verteilen." Es sei nicht klar, wie sich dies etwa in Klassenräumen auswirke.

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Deutscher Lehrerverband warnt vor Nachteilen durch Homeschooling

Meidinger beklagt große Bildungslücken - Präsident befürchtet "Generation von Abiturienten, die weniger studierfähig sind"

Osnabrück. Lehrer beobachten bedenkliche Konsequenzen des Homeschooling. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Lehrkräfte sehen bei einem beträchtlichen Teil der Schüler, die in den Präsenzunterricht zurückkehren, große Lücken." In den meisten Ländern sei kein neuer Stoff durchgenommen worden, es habe keine Noten gegeben, keine Kriterien oder Verbindlichkeit. "Je länger dieser Zustand anhält, desto mehr können sich unwillige Schüler wegducken", sagte Meidinger. Der Verbandspräsident fürchtet, dass das Bildungsniveau absinken könnte, und fragt: "Werden wir zum Beispiel eine Generation von Abiturienten haben, vielleicht im nächsten Jahrgang, die aufgrund der vielen ausgefallenen Präsenzstunden weniger studierfähig sind?" Dazu gebe es noch keine Lösungen. "Wir brauchen ein Gesamtkonzept", forderte Meidinger. "Das sehe ich derzeit noch nicht einmal in Ansätzen. Das gilt für alle Bundesländer."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: +49(0)541/310 207

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