All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Pistorius rechnet mit Geisterspielen zum Saisonstart

Osnabrück (ots)

Pistorius rechnet mit Geisterspielen zum Saisonstart

Niedersachsens Innenminister hofft auf Fans im Fußballstadion ab spätem Herbst

Osnabrück. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius geht davon aus, dass die neue Saison der Fußball-Bundesliga im September mit Geisterspielen startet. Auf eine Öffnung für Zuschauer hoffe er "im späten Herbst", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Eine Lockerung im September komme aus seiner Sicht "zu früh".

Der Zeitpunkt für die Rückkehr der Fans in die Stadien werde "maßgeblich davon abhängen, wie sich das Infektionsgeschehen über die Urlaubszeit entwickeln wird", sagte der Sportminister: "Ganz Deutschland ist auf Achse, und zwar in diesem Jahr überwiegend innerhalb unseres Landes. Da müssen wir erst mal abwarten, wohin das führt."

Allen Beteiligten müsse zudem klar sein: "Die drei Regeln ,Abstand, Maske und Hygiene' sind unverzichtbar dafür, dass wir diesen Weg gehen. Dann könnte ich mir vorstellen, dass wir im Oktober, November wieder Zuschauer in den Stadien haben. Volle Stadien werden dies aber nicht sein", so der 60-Jährige, der selbst gerne wieder Spiele im Stadion verfolgen würde: "Ich bin ja auch Fan und vermisse die Heimspiele des VfL Osnabrück an der Bremer Brücke."

Dass sich die Fans an den Vorschlag der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping, "Rufen, Singen und Schreien zu vermeiden", halten werden, sieht der gebürtige Osnabrücker nicht: "Ich schätze Petra Köpping sehr. Aber an dieser Idee hege ich große Zweifel. Ich kann auf das Singen verzichten, aber für viele gehört es zum Stadionbesuch dazu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man schweigend im Stadion sitzt, während die eigene Mannschaft unten verliert oder gewinnt. Aber das ist auch nicht entscheidend." Entscheidend sei vor allem der Abstand. "Mindestens 1,5 Meter - so ist die Regelung aktuell bei bis zu 500 Zuschauern - die müssen dann im Stadion eben auch gelten, was die Fans dort betrifft", so Pistorius. Gleichzeitig warb er für eine bundesweit einheitliche Regelung: "Was wir am Ende vermeiden sollten, ist, dass wir in einer Liga in einem Bundesland Zuschauer zulassen und in anderen nicht."

Einheitliche Lösungen müssten aus seiner Sicht nicht nur für den Zugang von Zuschauern gelten. "Bei der nächsten Sportministerkonferenz wollen wir versuchen, Regeln für einheitliche Wettkampf- und Trainingsbedingungen festzulegen. Wenn eine Sportart in einem Bundesland trainieren darf, in einem anderen noch nicht und im dritten nur halb, dann ist das im nationalen Wettkampf nicht fair", sagte der SPD-Politiker.

______________________________________________________________

"Da bin ich absolut auf der Seite der Fans"

Pistorius: Personalisiertes Ticketing bei Fußballspielen nur während Corona

Osnabrück. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius kann die Bedenken der organisierten Fanszene gegenüber personalisierten Eintrittskarten bei Fußballspielen nachvollziehen. "Personalisiertes Ticketing ist nichts, was ich in normalen Fußballzeiten anstreben würde. Auch weil es bei Stehplätzen nur schwer umsetzbar ist. Und die würde ich gerne erhalten", sagte Pistorius in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Aber wer jetzt ins Stadion will, muss damit akzeptieren, dass er nicht anders behandelt werden kann als jemand, der eine Eisdiele, ein Restaurant oder ein Kino besucht."

Der SPD-Politiker will den Fans aber die Bedenken nehmen, dass dies ein Dauerzustand wird. "Ich kann versichern, ich werde größten Wert darauf legen, dass wir gemeinsam dafür sorgen werden, dass dies nach Corona enden wird. Da bin ich absolut auf der Seite der Fans", betonte der 60-Jährige, der selbst Anhänger des VfL Osnabrück ist: "Wir sind ein freies Land, und jeder muss irgendwann wieder in ein Restaurant, ein Kino oder Fußballstadion gehen können, ohne seinen Namen hinterlegen zu müssen."

Dass personalisierte Tickets nur für Sitzplätze gelten, sieht Pistorius nicht. "Ich würde durchaus den Versuch wagen, Stehplätze zuzulassen. Die Fans haben es selbst in der Hand, den Abstand einzuhalten", sagte der Sportminister: "Die Menschen in Deutschland haben gezeigt, dass sie überwiegend diszipliniert mit den Einschränkungen umgehen. Dass das Infektionsgeschehen so niedrig ist, ist der Erfolg derjenigen, die sich daran gehalten haben. Aber wenn der Versuch nicht funktioniert, muss man ihn eben sofort stoppen."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 11.07.2020 – 01:00

    Städte- und Gemeindebund für "Fahrverbote auf Bewährung" und "deutlich höhere Bußgelder"

    Osnabrück (ots) - Landsberg: Aussetzung von Novelle der Straßenverkehrsordnung für "ausgewogeneres Regelwerk" nutzen - Gekippte Fahrverbote nicht "verhältnismäßig" Osnabrück. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert nach der ausgesetzten Verschärfung des Bußgeldkataloges ein "besseres und ausgewogeneres Regelwerk" mit milderen Strafen. "Möglich ...

  • 10.07.2020 – 01:00

    Spitzenköchin Maria Groß: Spaghetti geben mir ein Alles-wird-gut-Gefühl

    Osnabrück (ots) - Spitzenköchin Maria Groß: Spaghetti geben mir ein Alles-wird-gut-Gefühl Lieblingsgericht der Erfurter Spitzenköchin stammt noch aus Kindheitstagen - 41-Jährige zelebriert Heimatliebe, hadert aber auch mit ihr: Lokalpatriotismus wird allzu oft der rechten Front überlassen Osnabrück. Das Lieblingsgericht "Spaghetti Napoli" der Erfurter ...

  • 09.07.2020 – 13:52

    FDP-Innenpolitiker Kuhle fordert europäischen Rechtsextremismus-Gipfel

    Osnabrück (ots) - Innenpolitischer Sprecher sieht "europaweites Problem" und fordert abgestimmtes Konzept - "Strukturen zerschlagen" Osnabrück. Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Konstantin Kuhle, hat nach der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts in Berlin einen "europäischen Rechtsextremismus-Gipfel" gefordert. "Bundesinnenminister ...