Land Niedersachsen will Imamausbildung in Osnabrück mit bis zu 450.000 Euro fördern
Osnabrück (ots)
Land Niedersachsen will Imamausbildung in Osnabrück mit bis zu 450.000 Euro fördern
Ministeriumssprecherin: Auf absehbare Zeit gibt es keine Ansprechpartner für ein Imam-Seminar
Osnabrück. Das Land Niedersachsen will die Ausbildung von Imamen in Osnabrück mit bis zu 450.000 Euro fördern. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" mit Verweis auf das niedersächsische Wissenschaftsministerium. Das Geld soll demnach an das 2019 gegründete Islamkolleg in Osnabrück fließen, das ab April 2021 insgesamt 30 muslimische Geistliche, Seelsorger und Gemeindebetreuer ausbilden will. Das Kolleg wird morgen bei einem Treffen zwischen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Islamverbänden Thema sein.
Das niedersächsische Ministerium spricht von jährlich 90.000 Euro "Anschubfinanzierung", die über fünf Jahre laufen könnte. Derzeit stelle der Trägerverein des Islamkollegs einen entsprechenden Antrag. Eine Ministeriumssprecherin erklärte, mangels anerkannter Körperschaften könnten muslimische Verbände keine der Kirchensteuer vergleichbare Abgabe erheben. Das wiederum wirke sich auf die Imamausbildung aus: "Aufgrund des Staatskirchenrechts gibt es auf absehbare Zeit für Muslime in Deutschland keine Ansprechpartner für ein Imam-Seminar." Daher sei die Anschubfinanzierung "eine wichtige Unterstützung, um einem solchen modellhaften Projekt Startmöglichkeiten zu bieten, die aus eigener Kraft nicht gegeben wären", so die Ministeriumssprecherin.
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