Corona in Pelztierfarmen: Grüne fordern Verbotsinitiative von EU-Kommission
Osnabrück (ots)
Corona in Pelztierfarmen: Grüne fordern Verbotsinitiative von EU-Kommission
Nach Fällen unter dänischen Nerzen - "Ein Verbot wie bei Hunde- und Katzenfell"
Osnabrück. Die Grünen-Bundestagsfraktion appelliert angesichts von Corona-Nachweisen in Pelztierfarmen an die Europäische Kommission, eine Initiative zum EU-weiten Verbot entsprechender Tierhaltungen zu ergreifen. "Die Covid-19-Pandemie muss das Ende der europäischen Pelztierhaltung bedeuten", zitiert die "Neue Osnabrücker Zeitung" aus einem gemeinsamen Schreiben der Parlamentarierinnen Steffi Lemke und Renate Künast an die für Tierschutz- und Gesundheitsfragen zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides. Die Kommissarin solle sofortige Gespräche mit den Mitgliedstaaten darüber aufnehmen. "Ziel muss ein EU-weites Verbot der Inverkehrbringung sowie des Im- und Exports von Echtpelz sein." Die Bundestagsabgeordneten verweisen auf entsprechende Regeln für Hunde-, Katzen- und Robbenfelle.
Die Parlamentarierinnen reagieren damit auf Meldungen aus Dänemark, wonach in dortigen Nerzfarmen eine mutierte Variante des Coronavirus entdeckt worden war. Auch Menschen haben sich damit bereits infiziert. Es besteht die Sorge, dass entsprechende Impfstoffe nicht mehr wirken. Die dänische Regierung kündigte die Tötung der etwa 17 Millionen Nerze an. Nach Auffassung der deutschen Politikerinnen ist das Verbot der Pelzfarmen nicht nur aus Gründen des vorsorgenden Gesundheitsschutzes, sondern auch aus Tierschutzsicht geboten. "Niemand braucht im Jahr 2020 einen Mantel aus echtem Pelz", heißt es in dem Schreiben an die Kommissarin. Pelzfarmen seien eine "grausame Form der Tierhaltung" und die Bedingungen dort keinesfalls artgerecht.
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