All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Starkoch Roland Trettl: Handys sind am Tisch verboten, sonst fünf Euro Strafe

Osnabrück (ots)

Starkoch Roland Trettl: Handys sind am Tisch verboten, sonst fünf Euro Strafe

Südtiroler TV-Moderator ist froh, nicht mehr um Sterne kochen und mitspielen zu müssen "in diesem Affentheater"

Osnabrück. Roland Trettl (50) achtet mit der Familie auf feste Regeln beim Essen. "Es ist wichtig, dass man mittags und abends zusammensitzt, nicht nur wegen des Essens, sondern viel mehr wegen des Zusammenseins und Kommunizierens", sagte der 50-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wenn jeder isst, wann er Hunger hat, dann wird auch nicht mehr gut gekocht. Dann sitzt der eine mit dem Handy auf der Couch, der andere in der Küche. Es braucht schon feste Rituale in der Familie, denke ich. Handys sind am Tisch verboten. Das gilt für alle. Wenn jemand anruft, lassen wir es läuten. Es sei denn, es ist ein sehr wichtiger Anruf, den man erwartet, dann muss man aufstehen und den Essbereich verlassen. Sonst bezahlt man fünf Euro Strafe. Dafür steht ein Sparschwein in der Küche."

Im Restaurant ist Trettl kein penibler Meckerer: "Ich bin auf jeden Fall immer ein guter Kritiker, aber auch Genießer. Deswegen wähle ich schon vorher ganz bewusst aus, wo ich essen gehe. Ich gehe keine großen Risiken ein und besuche keine Restaurants, worüber ich keine Infos von kompetenten Menschen habe, die mich kulinarisch begleiten. Deswegen lande ich meist in denselben Restaurants, in denen ich schon gut gegessen habe und glücklich war. Schlechtes Essen macht mich einfach unglücklich. Wenn ich dann doch mal ein negatives Erlebnis habe, dann haue ich auch nicht auf den Tisch und mache den Kellner oder den Koch zur Sau. Dafür bin ich nicht der Typ."

Zu Sterne-Restaurants hat Trettl, der 2013 selbst einen Stern im "Ikarus - Hangar 7" in Salzburg erkocht hat, inzwischen ein ambivalentes Verhältnis: "Ich finde es dramatisch, sich bewerten zu lassen, um Erfolg und Glück zu finden. Es geht doch um Geschmack, und der ist individuell. Ich bezweifle, dass ein Restaurant besser ist, je mehr Sterne es hat. Man macht sich zudem wahnsinnig abhängig. Wer einmal drei Sterne erreicht hat, tut alles, um sie zu behalten. Denn der Verlust eines Sterns würde auch finanziellen Verlust bedeuten. Du denkst an nichts anderes mehr, als dass du die Sterne behältst, und setzt dich damit einem ungeheuerlichen Druck aus. Ich bin einerseits froh, dass es diese Restaurants auf höchstem Niveau gibt, andererseits aber auch glücklich, dass ich nicht mehr mitspielen muss in diesem Affentheater."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 19.08.2021 – 01:00

    Politologe Münkler: Militärischer Werteexport des Westens ist am Ende

    Osnabrück (ots) - Politologe Münkler: Militärischer Werteexport des Westens ist am Ende Afghanistan-Desaster "eine Zäsur der politischen Geschichte" - Wissenschaftler plädiert für Politik des Interessenausgleichs Osnabrück. Das Scheitern der westlichen Mission in Afghanistan bedeutet nach der Einschätzung des Berliner Politologen Herfried Münkler eine Zäsur ...

  • 19.08.2021 – 01:00

    Afghanistan-Krise: Dobrindt fordert Milliardenhilfe für Flüchtlingscamps

    Osnabrück (ots) - Afghanistan-Krise: Dobrindt fordert Milliardenhilfe für Flüchtlingscamps CSU-Landesgruppenchef schließt Aufnahme in Deutschland aus Osnabrück. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat die Bundesregierung aufgefordert, der UN-Flüchtlingshilfe finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe zuzusagen, um Flüchtlinge aus Afghanistan in Camps in ...

  • 18.08.2021 – 13:29

    Dobrindt weist Forderungen nach Rente mit 70 zurück

    Osnabrück (ots) - Dobrindt weist Forderungen nach Rente mit 70 zurück CSU-Landesgruppenchef gegen späteren Renteneintritt - Forderung nach Generationenrente von Geburt an Osnabrück. Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, hat Forderungen von Arbeitgeberverbänden und Experten nach einem Renteneintritt mit 69 oder 70 Jahren entschieden zurückgewiesen. "Die typischen Reflexe, die ...