All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Gewerkschaften widersprechen Arbeitgebern im Streit um Bundesagentur für Arbeit

Osnabrück (ots)

DGB-Chef Hoffmann: BA zu Weiterbildungsagentur ausbauen - Kritik: BDA ignoriert Transformationsdruck in der Arbeitswelt

Osnabrück. Zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ist in der Debatte um Weiterbildung und Qualifizierung scharfer Streit um die Bundesagentur für Arbeit (BA) entbrannt. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Der Vorschlag, die Bundesagentur für Arbeit noch stärker als bisher zu einer Weiterbildungsagentur umzubauen, muss in Koalitionsverhandlungen unbedingt aufgegriffen und mit Leben gefüllt werden." Hoffmann nannte es "nicht nachvollziehbar", dass BDA-Chef Rainer Dulger dies vehement ablehne. "Als Arbeitgeberpräsident sollte er wissen, dass der auf der Arbeitswelt lastende Transformationsdruck die Arbeitsbedingungen eines großen Teils der Beschäftigten verändern wird. Statt anderen 'Größenwahnsinn' vorzuwerfen, sollte er sich lieber für ein größeres Engagement der Wirtschaft beim Thema Weiterbildung einsetzen."

Der DGB-Vorsitzende betonte, gerade Beschäftigte in niedriger bezahlten Tätigkeiten müsse die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung gegeben werden. Die Menschen müssten sich im Strukturwandel auf die Unterstützung der BA bei notwendiger beruflicher Umorientierung verlassen können. "Der Ausbau der Weiterbildungsberatung und -förderung durch die BA ist daher ausdrücklich zu unterstützen."

Hoffmann forderte zudem, die nächste Bundesregierung müsse das Land "stärker für Einwanderung öffnen und Eingewanderten den Zugang und Einstieg in Arbeit erleichtern, etwa durch die Anerkennung ausländischer Qualifikationen". Zwar bestehe hier mittlerweile eine flächendeckende Struktur, diese müsse jedoch dringend harmonisierter, berechenbarer und schneller werden. Zur Fachkräftegewinnung gehört es nach den Worten des Gewerkschafters auch, inländisch vorhandenes Potenzial zu heben. Eingewanderten, die sich aus humanitären Gründen in Deutschland aufhielten, sei aber häufig der Zugang zum Arbeitsmarkt aufgrund enger gesetzlicher Regelungen verwehrt. "Hier wäre ein offener Spurwechsel aus einem humanitären Status in Ausbildung und Beschäftigung ein guter Weg, um Fachkräfte in Deutschland auszubilden."

BA-Chef Detlef Scheele hatte zuvor erklärt, Deutschland gingen die Fachkräfte aus. Durch die demografische Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab. Scheele sagte voraus: "In den nächsten Jahren wird es viel dramatischer." Deutschland brauche rund 400.000 Zuwanderer pro Jahr und damit deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 27.08.2021 – 01:00

    Merkels ehemalige Lehrerin: Sie hat sich Mühe gegeben

    Osnabrück (ots) - Merkels ehemalige Lehrerin: Sie hat sich Mühe gegeben Erika Benn bewertet die Kanzlerschaft ihrer früheren Russisch-Schülerin - Kanzlerin war in der Schule "unglaublich fleißig und hat nie widersprochen" - "Freundlichkeit habe ich ihr erst beibringen müssen" Osnabrück. Erika Benn (83), frühere Russisch-Lehrerin von Angela Merkel, hat ihrer ehemaligen Schülerin zum Ende der Kanzlerschaft die ...

  • 27.08.2021 – 01:00

    Kevin Kühnert träumt von Zukunft als Kneipier

    Osnabrück (ots) - SPD-Vize: "Einmal pro Woche würde ich hinterm Tresen stehen" - "Panische Angst", was zu verpassen Osnabrück. SPD-Vize Kevin Kühnert graust sich vor der Vorstellung, sein Leben als Berufspolitiker zu verbringen. "Ich habe panische Angst, mit 70 Jahren zurückzublicken und mir sagen zu müssen: Wie traurig, was ich alles nicht gemacht habe", sagte der frühere Juso-Chef im Gespräch mit der "Neuen ...

  • 26.08.2021 – 15:40

    "Ein schöner Land": Baerbock freut sich über Resonanz auf Spot

    Osnabrück (ots) - Osnabrück. Die Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock hat sich erfreut gezeigt über die große Resonanz auf den jüngsten Wahlkampfspot ihrer Partei, in dem verschiedene Menschen eine nachgedichtete Version des Volkslieds "Kein schöner Land" singen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte sie: "Der Spot wurde in kürzester Zeit allein online mehr als drei Millionen Mal ...