IG-Metall-Chef: Werden auf Dauer an 3G-Regelung am Arbeitsplatz nicht vorbeikommen
Osnabrück (ots)
IG-Metall-Chef: Werden auf Dauer an 3G-Regelung am Arbeitsplatz nicht vorbeikommen
Hofmann spricht sich jedoch gegen 2G aus: "Recht jedes Arbeitnehmers, seinen Impfstatus nicht bekannt geben zu wollen"
Osnabrück. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann geht davon aus, dass auch am Arbeitsplatz demnächst 3G gelten wird. "Wenn im öffentlichen Bereich 3G oder 2G zur Norm wird, werden wir auf Dauer auch am Arbeitsplatz an einer 3G-Regelung nicht vorbeikommen", sagte er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ"). Eine Beschränkung des Zugangs für Geimpfte oder Genesene und eine damit einhergehende Abfrage des Impfstatus durch den Arbeitgeber lehnt er indes ab. "Es ist das Recht jedes Arbeitnehmers, seinen Impfstatus nicht bekannt geben zu wollen", so Hofmann.
Dass Beschäftigte stattdessen einen Corona-Test vorweisen, ist dem IG-Metall-Chef zufolge jedoch zumutbar, die Kosten dafür sieht er beim Arbeitgeber. "So läuft es vielerorts in der Praxis auch", sagte Hofmann. Er betonte jedoch auch: "Es muss klar sein: Wer sich impfen lässt, trägt dazu bei, dass wir schneller zur Normalität zurückfinden."
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IG-Metall-Chef: Signifikanter Halbleitermangel bis mindestens Ende 2022
Hofmann fordert Förderung, um mikroelektronische Fertigung nach Deutschland zu holen
Osnabrück. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann geht nicht davon aus, dass es eine schnelle Lösung für den Halbleiter-Mangel in der Automobilindustrie geben wird. "Wir werden bis mindestens Ende nächsten Jahres signifikante Probleme haben, genügend Halbleiter für die Automobilproduktion zu bekommen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ"). Und Hofmann ergänzt: "Das zeigt, wie fragil die globalen Lieferketten auch jetzt noch sind. Und wie wichtig es ist, solche strategisch wichtigen Teile, wenn nicht in Deutschland, zumindest in Europa zu produzieren."
Deshalb fordert Hofmann auch, die Abhängigkeit zu reduzieren, für die die Industrie ihm zufolge Mitverantwortung trägt. Sie habe "geschlafen", so der IG-Metall-Chef. "Unternehmen haben global und preisgetrieben eingekauft. In der Annahme, dass diese Teile immer verfügbar sein werden", sagte Hofmann der NOZ. Es gebe mittlerweile viele Investitionsankündigungen, und die Region rund um Dresden könnte dem IG-Metall-Chef zufolge das nächste "Silicon Valley" des Halbleitermarktes werden. "Aber die Früchte davon werden wir frühestens in drei Jahren ernten können. Wir brauchen die Teile aber jetzt. Deshalb wird auch nächstes Jahr noch ein echtes Durstjahr, was die Versorgungslage angeht."
Von der neuen Bundesregierung erwartet der IG-Metall-Chef Förderungen, um zum Beispiel mikroelektronische Fertigung nach Deutschland zu holen. "Übrigens auch, um die Beschäftigung in der Branche zu sichern und Arbeitsplatzverluste aufgrund des Technologiewandels in der Automobilindustrie auszugleichen", so Hofmann. Er warnt: Wenn es nicht gelinge, neue und nachhaltige Wertschöpfung zu generieren und innovative Geschäftsmodelle zu etablieren, würden Beschäftigungsverluste die Folge sein.
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