All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Zimmermann: Nicht nur die Bundeswehr, auch die Kultur aufrüsten

Osnabrück (ots)

Zimmermann: Nicht nur die Bundeswehr, auch die Kultur aufrüsten

Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates will mehr Geld für Kulturaustausch

Osnabrück. "Wir dürfen jetzt nicht nur die Bundeswehr aufrüsten, wir müssen auch den Kulturbereich aufrüsten", fordert Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Als Reaktion auf den Überfall Russlands auf die Ukraine müsse gerade jetzt der internationale Kulturaustausch gestärkt werden. "Wir müssen mehr für unsere Verteidigung tun. Aber die wird nicht nur mit Waffen organisiert. Ich wünsche mir auch mehr Geld für den internationalen Kulturaustausch", sagte Zimmermann.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates sieht die Kultur jetzt in der Verantwortung dafür, Gesprächskanäle gerade auch mit Russland offen zu halten. "Der Kulturbereich ist nicht der Staat. Wir können offener sein. Dazu gehört auch, jetzt nicht alle Brücken nach Russland abzubrechen", sagte Zimmermann und erklärte weiter: "Wir sprechen jetzt natürlich nicht mit Despoten, wir treten nicht in Kontakt mit jenen, die jetzt Verantwortung tragen für diesen schrecklichen Krieg. Aber den Gesprächsfaden zu den Menschen in Russland müssen wir halten, um dazu beizutragen, dass wir diese Krise in den Griff bekommen."

Zugleich stellte sich Zimmermann hinter die Entscheidung des Münchener Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD), den russischen Dirigenten der Münchener Philharmoniker, Valery Gergiew, wegen seiner erklärten Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin zu entlassen. "Er ist nicht nur Künstler, er hat auch Politik gemacht. Er hat sich eindeutig hinter die Annexion der Krim gestellt und dort Benefizkonzerte gegeben. Er ist Teil von Putins Propagandaapparat. In diesem Fall muss man andere Maßstäbe anlegen als bei Künstlern, die sich nicht so betätigt haben", erläuterte Zimmermann.

Er stellte zugleich klar, dass jetzt nicht generell Gewissensprüfungen von russischen Künstlerinnen und Künstlern verlangt werden könnten: "Wir dürfen jetzt keine Erklärungen verlangen, dass sie für oder gegen jemanden sind. Das dürfen wir von niemandem verlangen, nicht in unserem Land. Das widerspricht der Kunstfreiheit und auch dem Grundgesetz. Das wäre gleichzeitig auch anmaßend. Wie können wir denn wissen, wie ein Mensch, den wir zu einem Bekenntnis nötigen, womöglich dadurch seine Familie in Russland in Gefahr bringt?"

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 09.03.2022 – 01:00

    Niedersachsen: Vier IS-Rückkehrer nehmen an Ausstiegsprogramm für Islamisten teil

    Osnabrück (ots) - Niedersachsen: Vier IS-Rückkehrer nehmen an Ausstiegsprogramm für Islamisten teil Prozess gegen Mutter beginnt in Celle - Meiste Rückkehrer auf freiem Fuß Osnabrück. In Niedersachsen nehmen derzeit vier Rückkehrer aus dem IS-Gebiet an einem speziellen Aussteigerprogramm für Islamisten teil. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter ...

  • 08.03.2022 – 01:00

    Verbandschef: Keine Hinweise auf deutsche Reservisten, die in der Ukraine kämpfen

    Osnabrück (ots) - Verbandschef: Keine Hinweise auf deutsche Reservisten, die in der Ukraine kämpfen Oberst d. R. Sensburg: "Rate dringend davon ab, auf eigene Faust in den Krieg zu ziehen" - Disziplinarische Maßnahmen drohen Osnabrück. Der Deutsche Reservistenverband hat bislang keine Hinweise darauf, dass Reservisten der Bundeswehr dem Aufruf der ukrainischen ...

  • 08.03.2022 – 01:00

    Bundespolizei: Keine Auffälligkeiten bei ukrainischen Kriegsflüchtlingen

    Osnabrück (ots) - Bundespolizei: Keine Auffälligkeiten bei ukrainischen Kriegsflüchtlingen Laut Gewerkschaft ist Anteil verdächtiger Personen "sehr, sehr gering" Osnabrück. Der Flüchtlingszug aus der Ukraine nach Deutschland stellt nach ersten Eindrücken der Grenzschützer keine Gefahr für die innere Sicherheit dar. Bei der Einreise ukrainischer ...