Lindner über Kernkraft: "Natürlich auch Emsland am Netz halten"
Osnabrück (ots)
Lindner über Kernkraft: "Natürlich auch Emsland am Netz halten"
Kampfansage an Wirtschaftsminister Habeck - FDP will Weiterbetrieb von AKW und Kohlekraftwerken
Osnabrück. Die FDP dringt vor der Kabinettssitzung an diesem Mittwoch auf eine Kehrtwende bei der Kernkraft. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Parteivorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner: "Es ist unabdingbar, die Kapazitäten am Strommarkt zu erhöhen und so die galoppierenden Preise zu senken. Die drei sicheren Kernkraftwerke müssen weiterlaufen und die Kohlekraftwerke unbedingt ans Netz gebracht werden."
Er gebe sich mit der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgeschlagenen Reservelösung für nur zwei Kraftwerke nicht zufrieden, betonte Lindner. "Die Bundesregierung hat darüber noch nicht abschließend entschieden", erklärte der Liberale. "Ich kann nur dringend darauf hinweisen, dass wir aus physikalischen, ökonomischen und politischen Gründen für einen gewissen Zeitraum weiter auf die Kernenergie setzen sollten."
Physikalisch sichere dies die Netzstabilität. Ökonomisch helfe jede Kilowattstunde am Markt, das Preisniveau zu dämpfen. "Politisch senden wir das Signal, dass in dieser schwierigen Situation die Politik alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Lage zu verbessern. Das bedeutet, dass die Kernkraftwerke Neckarwestheim, Isar 2 und natürlich auch Emsland am Netz gehalten werden müssen", sagte der Finanzminister.
Meldungen, wonach sich sein persönliches Verhältnis zu Habeck zusehends eintrübe, wies der FDP-Chef in der NOZ zurück. "Diese Berichte sind fantasievoll, um nicht zu sagen ausgedacht."
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Rosneft-Einstieg kostet dreistelligen Millionenbetrag
Osnabrück. Bundesfinanzminister Christian Lindner erwartet, dass die staatliche Verwaltung des russischen Ölunternehmens Rosneft nicht zu einer ähnlichen Eskalation und Knappheit führt wie beim Gas. "Wir sorgen dafür, dass die Versorgung gewährleistet wird", sagte der FDP-Vorsitzende der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Allerdings koste der Einstieg bei Rosneft den Steuerzahler Geld. "Wir gehen derzeit davon aus, dass über Garantien und andere Anpassungsprogramme Gelder im dreistelligen Millionenbereich gebunden werden", sagte Lindner.
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