Netzbetreiber 50Hertz: Schleppender Wind-Ausbau gefährdet Jobs in Mecklenburg-Vorpommern
Osnabrück (ots)
Netzbetreiber 50Hertz: Schleppender Wind-Ausbau gefährdet Jobs in Mecklenburg-Vorpommern
Vorsitzender Kapferer: Genehmigungsstau vernichtet Standortvorteil - "Widerstand kommt als Bumerang zurück"
Osnabrück. Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat vor einer Gefährdung von Jobs durch den stockenden Windkraft-Ausbau in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt. "Es bereitet uns Sorge, dass der Standortvorteil auf der ostdeutschen Seite, gerade auch in Mecklenburg-Vorpommern, in Gefahr gerät", sagte der 50Hertz-Vorsitzende Stefan Kapferer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Es gebe nicht nur einen Genehmigungsstau, sondern auch eine sehr restriktive Flächenausweisung. "Von den Flächenländern ist Mecklenburg-Vorpommern, trotz dünner Besiedelung, quasi Schlusslicht. Es werden leider längst nicht alle Potenziale genutzt", dabei sei das Interesse der Investoren groß.
Der Bundesverband Windenergie hatte am Dienstag jüngste Ausbau-Zahlen in Berlin veröffentlicht. Demnach sind im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern nur 15 neue Windräder in Betrieb gegangen.
Kapfer beklagte eine "häufig leider auch eher ablehnende Stimmung vor Ort". Dabei hätten die Investoren bei der Ansiedlung von Infineon bei Dresden, von Intel bei Magdeburg und Tesla in Brandenburg stets klargemacht, dass preiswerter grüner Strom ein wichtiger Grund für die langfristig angelegte Investitionsentscheidung war. "Wer vor Ort meint, mit Widerstand gegen die Erneuerbaren seiner Region zu nützen, der täuscht sich. Das kommt als Bumerang zurück", warnte der 50Hertz-Chef in der "NOZ".
Auch die Landesregierung kritisierte Kapferer: Die Erkenntnis, wie wichtig der Erneuerbaren-Ausbau an Land ist, "scheint noch nicht auf allen Ebenen angekommen zu sein. Da müsste vielleicht vor Ort mehr dafür geworben und das Positive herausgestellt werden", sagte er an die Adresse der Regierung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. "Die Energiewende bringt Jobs ins Land, das sollte man nicht verspielen." Zumal der Süden Deutschlands aufgewacht sei.
Der Link zum Webartikel: www.noz.de/45140616
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