Hallen-Skispaß mitten im Sommer: Kritik von Grünen und Greenpeace
Osnabrück (ots)
Hallen-Skispaß mitten im Sommer: Kritik von Grünen und Greenpeace
Energiebedarf höher als von 500 Vier-Personen-Haushalten - Grüne richten Appell an Verbraucher
Osnabrück. Die Grünen im Landtag von Niedersachsen sprechen sich deutlich gegen das Indoor-Skifahren mitten im Sommer aus. Mit Blick auf besonders energieintensive Freizeitangebote appelliert die Umweltpartei an das Gewissen der Bürger. "Es geht uns nicht darum, unternehmerische Freiheiten einzuschränken. Vielmehr sollten die Verbraucherinnen und Verbraucher sensibilisiert werden. Denn die Frage ist, ob es wirklich nötig ist, zu jeder Jahreszeit in einer Halle Ski fahren zu können", sagte die Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung"(NOZ).
Immerhin entspreche beispielsweise der jährliche Energieverbrauch des Snow-Domes in Bispingen in der Lüneburger Heide trotz erheblicher Einsparungen noch immer dem von weit mehr als 500 Vier-Personen-Haushalten. "Wer sich das vor Augen führt, der kann an Wintersport im Hochsommer unserer Ansicht nach nur erheblich eingeschränkt Spaß empfinden", erklärte Kollenrott.
Gleichzeitig betonte die Sprecherin für Energie und Klimaschutz, dass es den Grünen fernliege, den Betrieb energieintensiver Einrichtungen wie Skihallen einzuschränken oder mit hohen Auflagen zu versehen. "Die Frage, wo die Grenze zu ziehen ist, wäre nicht zu beantworten. Wären Fahrgeschäfte auf Volksfesten betroffen, Eislaufhallen und Eishockeystadien aber nicht? Was wäre mit Kartbahnen?"
Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace steht dem Hallen-Skispaß in der Lüneburger Heide angesichts eines nach Betreiberangaben jährlichen Stromverbrauchs von 2,7 Millionen Kilowattstunden kritisch gegenüber. "Wenn wir die Klimakrise eindämmen wollen, können wir uns keine Energieverschwendung leisten und müssen jede Möglichkeit zur Einsparung nutzen. Wir brauchen die Erneuerbaren, um die fossilen Energiequellen zu ersetzen", erklärte Mira Jäger, Energieexpertin bei Greenpeace, gegenüber der NOZ und fügte hinzu: "Zusätzlicher Luxusverbrauch ist da nicht drin. Anstatt in Skihallen Abkühlung zu suchen, sollte man im Hochsommer lieber in den Badesee oder ins Meer springen."
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