All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Obwohl er es nicht ausnutzt: Joachim Król ist Fan des 49-Euro-Tickets

Osnabrück (ots)

Obwohl er es nicht ausnutzt: Joachim Król ist Fan des 49-Euro-Tickets

"Einziges warmes Getränk in der Bahn ist das Bier" - Wokeness geht auf Kosten guter Witze

Osnabrück. Schauspieler Joachim Król (66) ist überzeugter Nutzer des 49-Euro-Tickets: "Ich fahre Bus, seit es das 49-Euro-Ticket gibt. Auch wenn ich das Ticket wohl nicht ausnutze", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Aber es ist doch schön, dass man überall einfach reinspringen kann."

Im Zweifel zieht der Schauspieler dem ÖPNV aber das eigene Auto vor: "Beim Auto kann man alles reinschmeißen und später überlegen, was man braucht. Bei der Bahn muss man sich vorbereiten - auch weil sie selbst nicht mehr so zuverlässig ist", sagte Król. "Die Idee einer Bahnreise ist natürlich gut: Man steigt in Köln ein, packt das Laptop ein, geht im Speisewagen was Leckeres essen und steigt pünktlich in Berlin aus. In der Wirklichkeit hat man leider kein Internet, kommt zu spät, und das einzige warme Getränk im Speisewagen ist das Bier."

Am Set seines neuen Films geriet Król in einen humoristischen Generationenkonflikt: "Ich erinnere mich, dass ich beim Catering einen Witz gemacht habe - und sofort spürte: Mit dieser Pointe bist du bei den jungen Kollegen jetzt aber gar nicht gelandet. Ich war nicht woke genug gewesen", sagte der 66-Jährige. "Ich habe den Eindruck, dass viele mit einem Filter durch die Welt gehen. Ein Witz verlangt eine spontane Reaktion. Und dieser Moment verrutscht heute, weil die Leute vor dem Lachen nachdenken. Ein Witz, zumindest ein intelligenter, muss was riskieren. Aber man riskiert nichts mehr. Und damit verlieren wir richtig viel."

Gemessen an früheren Kantinengesprächen, beklagte Król heute einen Verlust der Streitkultur: "Wir waren lauter", sagte er über die Stimmung der 1980er- und 1990er-Jahre. "Was wir heute Streit nennen, ist gar kein Streit. Wir gehen dem Streit aus dem Weg. Zero-Toleranz. Wer legt die Grenzen des Sagbaren eigentlich fest? Du beschäftigst dich nur noch mit dem Vorgang. Bis zum Inhalt dringst du gar nicht mehr vor."

Die Folgen seien auch in der Kultur zu spüren: "Eine Schauspiellehrerin hat mir gerade diese Geschichte erzählt: Eine ihrer Schülerinnen hat eine Tschechow-Rolle abgelehnt. Begründung: Ich spiele keine Frauen, die so schlecht behandelt werden", erzählte Król und zog für sich die Bilanz: "Irgendwas ist da schwer am Knirschen."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 12.12.2023 – 01:00

    Arbeitgeberverband Pflege will Zahlungsdruck auf Behörden erhöhen

    Osnabrück (ots) - Arbeitgeberverband Pflege will Zahlungsdruck auf Behörden erhöhen Sozialämter schulden Betreibern Millionen Euro - Thomas Greiner fordert gesetzliche Zahlungsfrist Osnabrück. Private Pflegebetreiber wollen den Zahlungsdruck auf die Sozialämter erhöhen. "Appelle an die Landkreise reichen nicht. Der Gesetzgeber muss endlich tätig werden und ...

  • 11.12.2023 – 11:15

    SPD-Vize Rehlinger drängt Lindner zum Einlenken im Haushaltsstreit

    Osnabrück (ots) - SPD-Vize Rehlinger drängt Lindner zum Einlenken im Haushaltsstreit Saar-Ministerpräsidentin für Ausrufen der Notlage - "Mit ideologischer Sparpolitik machen wir uns lächerlich" Osnabrück. Die SPD erhöht im Ampel-Streit den Druck auf die FDP, der neuerlichen Aussetzung der Schuldenbremse durch Ausrufung einer Haushaltsnotlage zuzustimmen. "Das erfordert sicher Mühe, aber die sollten wir wirklich ...