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Westfalenpost: Dunkelfeld

Hagen (ots)

Probleme bei der Leichenschau
Von Wilfried Goebels
Jeder Verstorbene muss unverzüglich von einem Arzt untersucht werden,
der den Tod, die Todeszeit und die Todesart - natürlich, nicht 
natürlich - feststellt und im Totenschein dokumentiert. Das aber 
setzt voraus, dass die zur Leichenschau gerufenen Ärzte einen nicht 
natürlichen Todesfall auch erkennen. Nicht nur Rechtsmediziner 
beklagen, dass Tausende Tötungsdelikte unerkannt bleiben.
 Nur beim Verdacht, es könne sich um einen gewaltsamen Tod handeln, 
nehmen Gerichtsmediziner eine Obduktion vor. Nicht immer wird aber 
die notwendige Sorgfalt angelegt, wenn ein mit der Familie gut 
bekannter Hausarzt den Totenschein ausstellt. Und welcher Arzt hat 
ein Interesse daran, einen möglichen Behandlungsfehler als Ursache 
für den Tod zu attestieren?
 Die Justizminister wollen Ärzte zum Leichenschauer fortbilden. So 
dürfte die Zahl nicht erkannter, unnätürlicher Todesfälle sinken. 
Nicht erst die jüngsten Fälle von Patiententötungen in Kliniken 
verlangen eine qualifiziertere Leichenschau. Die Politik kann nicht 
dulden, dass Verbrechen ungesühnt bleiben, weil sie wegen eines 
falschen Totenscheins nicht bekannt werden.

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Telefon: 02331/9174160

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