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Westfalenpost: 10 Euro mehr Kinderarmut und Hartz IV

Hagen (ots)

Von Lorenz Redicker
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer in Deutschland. Und 
es gibt immer mehr Arme, Menschen, die zwar ein Dach über dem Kopf 
haben, genug zu essen, die damit selbstredend besser leben als Arme 
etwa in Entwicklungsländern. Die aber an den Rand unserer 
Gesellschaft gedrängt sind, weil sie sich das meiste von dem nicht 
leisten können, was für die anderen das Leben erst lebenswert macht.
 Besonders die Kinder haben unter der Armut zu leiden. Sie machen 
früh die Erfahrung, ausgeschlossen zu sein: Weil das Geld für ein 
Geschenk zum Kindergeburtstag fehlt oder für den Ausflug mit der 
Schule, weil sie es nicht wagen, Freunde nach Hause einzuladen.
 Das zu registrieren, muss man kein Linker sein. Jürgen Rüttgers hat 
gerade auch darüber ein Buch geschrieben, Ursula von der Leyen nennt 
den Kampf gegen die Kinderarmut ihre wichtigste Aufgabe. Und Franz 
Müntefering schreitet zur Tat: Der Arbeitsminister denkt darüber 
nach, den Regelsatz für Hartz-IV-Kinder zu erhöhen.
 Um 10 Euro.
 Der Hartz-IV-Regelsatz für ein Kind unter 14 Jahren beträgt derzeit 
207 Euro im Monat. Das Kindergeld wird damit voll verrechnet.
 10 Euro mehr ist besser als nichts. Aus der Armut herausgeholt wird 
damit kaum ein Kind. Wer Kinderarmut bekämpfen will, kommt an der 
Armut der Eltern nicht vorbei - und damit an generell höheren 
Hartz-IV-Sätzen.
 Beim Kampf gegen die Armut geht es aber nicht nur ums Geld. Es geht 
auch um Chancen. Gerade für Kinder. Hartz-IV-Karrieren dürfen nicht 
von Generation zu Generation weitergegeben werden. Vor allem die 
Bildungspolitik ist gefordert.

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Telefon: 02331/9174160

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