Westfalenpost: Ohne Einigungswillen Mehdorn und Schell in der Tarifsackgasse
Hagen (ots)
Von Sven Nölting
Es reicht. Lieber Herr Mehdorn, lieber Herr Schell - mit Verlaub: Kommen Sie endlich zur Vernunft! Es ist in Deutschland zum Glück unvorstellbar, dass der Staat flächendeckend Löhne diktiert. Die Tarifautonomie ist seit Jahrzehnten bewährt und für eine freiheitliche Gesellschaft ohne Alternative. Dass sie nun aus schierer Profilierungssucht mit Füßen getreten wird, ist unerträglich. Bahn-Chef Mehdorn und GDL-Kontrahent Schell haben inzwischen hinlänglich bewiesen, dass es ihnen schlicht an Einigungswillen fehlt. Nach monatelangem Ringen und gescheiterter Vermittlung stehen Gewerkschaft und Bahn immer noch dort, wo sie begonnen haben. Tarifeinheit hin, Lokführertarif her: Natürlich ist auch in diesem Konflikt ein Kompromiss möglich - offenbar aber nicht mehr ohne Hilfe von außen. Das darf aber nicht Sache der Justiz sein. Gefragt sind der Bahn-Eigentümer und der Gewerkschaftsbund. Es ist an der Zeit, dass Bundesregierung und DGB Mehdorn und Schell in ihre Schranken weisen.
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