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Westfalenpost: Neue Impulse erwartet Die Buchmesse im Bildungsfokus

Hagen (ots)

Von Monika Willer
Die Frankfurter Buchmesse ist ein empfindliches Barometer für 
gesellschaftspolitische Entwicklungen. Nicht umsonst hat Frankfurt 
eine Alphabetisierungs-Kampagne ins Leben gerufen, und nicht ohne 
Grund ist Bildung das Schwerpunktthema in diesem Jahr. Ohne 
Alphabetisierung, also ohne Zugang zum gedruckten Wort in Form von 
Zeitungen und Büchern, gibt es nun einmal keine Meinungsfreiheit und 
entsprechend auch keine Demokratie.
 Aber selbst in den westlichen Gesellschaften öffnet sich inzwischen 
die Schere. Obwohl hier heutzutage der Zugang zu Schule und 
Ausbildung so einfach ist wie noch nie zuvor in der Geschichte, 
nehmen nicht alle diese wichtigen Angebote auch wahr. Über die Gründe
wird derzeit ebenso heftig wie auch kontrovers diskutiert. So darf 
man sich auch von Frankfurt durchaus neue Impulse für die Debatte der
Frage erwarten, was Bildung uns wert ist und sein sollte.
 Eng damit verknüpft ist die Frage der Verbreitung von Texten im 
Internet. Stellt jemand einen Text, den ein anderer geschrieben hat, 
für jeden verfügbar ins Internet, so beraubt man den Urheber der 
Möglichkeit, sein geistiges Eigentum zu vermarkten. Auf der anderen 
Seite ist das Buch keine Ware wie jede andere. Das Internet bietet 
zum Beispiel gerade in den islamistischen Staaten für die Bevölkerung
eine Chance, an Informationen zu kommen, die der Staat nicht duldet. 
Hier steht also Urheberrecht gegen die bewusst aufklärerische 
Funktion von Literatur. Und die Buchbranche hat noch keine Idee, wie 
das Problem zu lösen ist, sondern beginnt gerade erst einmal, dessen 
ganze Tragweite zu erkennen.

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