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Westfalenpost: Auf Reformkurs IG Metall: Stabwechsel ohne Umbruch

Hagen (ots)

Von Sven Nölting
Der Führungswechsel bei der IG Metall ist der Höhepunkt eines 
Gewerkschaftstages voller Harmonie: stehender Applaus für den 
scheidenden Vorsitzenden Peters, starke Zustimmung für das neue 
Führungsduo Huber und Wetzel. Vier Jahre nach der desaströsen 
Arbeitskampf-Niederlage in Ostdeutschland und ihrer tiefen Krise hat 
die IG Metall zu alter Schlagkraft zurückgefunden und ist mit sich 
selbst wieder versöhnt.
 Keine Spur mehr vom erbitterten Richtungsstreit, der die 
Gewerkschaft seinerzeit erschütterte. Ein tiefer Riss trennte 
Tradionalisten und Modernisierer;die Voraussetzungen für die 
Nach-Zwickel-Ära schienen schlecht. Doch Dogmatiker Peters und 
Pragmatiker Huber rauften sich zusammen und brachten die IG Metall 
wieder in die Spur.
 Heute sind die Gräben überwunden, die Metaller ziehen wieder an 
einem Strang. Dies ist besonders Peters zu verdanken, der sich 
flexibler zeigte, als viele ihm zugetraut hatten. So geht mit der 
Stabübergabe an Huber ein Umbruch allenfalls in der politischen 
Außendarstellung einher, in der sich die IG Metall unter Peters oft 
in Fundamental- opposition übte.
 In der Tarifpolitik dagegen ist der Dogmatismus schon Vergangenheit.
Längst hat sich die IG Metall für betriebsnahe Wege geöffnet und ist 
auf einen Reformkurs eingeschwenkt, den in der IG Metall niemand mehr
symbolisiert, als Huber und Stellvertreter Wetzel. Dem ist in NRW der
Drahtseilakt gelungen, durch Abweichungen vom Flächentarif dessen 
Erosion ebenso zu stoppen wie den Mitgliederschwund. Die Messlatte 
für den Erfolg der neuen Gewerkschaftsspitze könnte kaum höher 
liegen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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