All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Nadelstiche und mehr Vorteil für die Lokführer-Gewerkschaft

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Der Streik bei der Güterbahn entfaltet seine Wirkung. Sowohl auf 
der Schiene als auch - viel subtiler - in den Köpfen der Beteiligten.
Der Ausstand, deutlich fühlbar für die Deutsche Bahn AG, gleicht 
einer Politik der Nadelstiche. Nadelstiche, die zu Messerstichen 
werden können, wenn der Streik länger andauert.
 Beide Tarifparteien werden allmählich nervös, weil sie sich ein 
Nachgeben und damit eine Niederlage nicht leisten können. Mit den 
Unternehmen und ihren Verbänden haben zudem Mitspieler am Tisch Platz
genommen, deren Einfluss ungleich größer ist als der von 
Berufspendlern, deren S-Bahnen ausgefallen sind. Jetzt steht das Wort
vom volkswirtschaftlichen Schaden im Raum, es sind nicht mehr nur 
Verspätungen auf dem Weg zur Arbeit. Das hat deutlich mehr Gewicht.
 Bahnchef Mehdorn hat zuletzt zwei herbe Dämpfer hinnehmen müssen. 
Zwei seiner Joker haben nicht gestochen. Die Gerichte werden diesen 
Tarifkonflikt nicht entscheiden - das ist gut so - und Kanzlerin 
Merkel hat Mehdorn auf sein Hilfeersuchen hin kühl abblitzen lassen. 
Jetzt steht er ziemlich allein da.
 Verständlich, dass man in einer solchen Situation einen Gegner, den 
man nicht niederringen kann, mit Drohgebärden zu beeindrucken sucht. 
Der Hinweis, die Lokführer in eine eigene Servicegesellschaft 
auszugliedern, ist ein Rückgriff auf die psychologische 
Kriegsführung. Mehdorn will die Lokführer auseinander dividieren. Ein
durchsichtiger, fast schon verzweifelt wirkender Versuch.
 Die Wirtschaftsverbände lassen nicht mit sich spaßen. Das weiß der 
Bahnchef. Die Zeit arbeitet ab jetzt für die Gewerkschaft.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 08.11.2007 – 19:57

    Westfalenpost: Kein Einzelfall 1,3-Milliarden-Affäre bei Siemens

    Hagen (ots) - Von Stefan Pohl "Wir sind nur interessiert an sauberen Geschäften - immer und überall". Dieser Satz aus dem Munde des Siemens-Vorstandschefs zum Korruptionsskandal ohne Grenzen klingt markig und richtig gut, aber auch ein wenig erstaunlich. Denn er wirft ein schlechtes Licht auf Löschers zahlreiche Vorgänger. Zudem ist es kaum vorstellbar, ...

  • 07.11.2007 – 19:37

    Westfalenpost: Dammbruch

    Hagen (ots) - Spekulation lässt Ölpreise explodieren Von Sven Nölting Der Währungsdamm ist gebrochen. An der Zapfsäule und beim Heizölhändler bekommen Verbraucher die Preisexplosion am Ölmarkt inzwischen deutlich zu spüren. Der Schutzwall des starken und weiter steigenden Euro kann den Preisauftrieb nicht mehr vollständig abfedern. Zumal die Dollarschwäche zugleich die Ölnachfrage weiter anheizt und damit Gegenteiliges bewirkt. Auch politische Spannungen ...

  • 06.11.2007 – 19:33

    Westfalenpost: Auf Reformkurs IG Metall: Stabwechsel ohne Umbruch

    Hagen (ots) - Von Sven Nölting Der Führungswechsel bei der IG Metall ist der Höhepunkt eines Gewerkschaftstages voller Harmonie: stehender Applaus für den scheidenden Vorsitzenden Peters, starke Zustimmung für das neue Führungsduo Huber und Wetzel. Vier Jahre nach der desaströsen Arbeitskampf-Niederlage in Ostdeutschland und ihrer tiefen Krise hat die IG Metall zu alter Schlagkraft zurückgefunden und ...