All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Und alle schauen weg

Hagen (ots)

Mütter töten Kinder - keine Einzelfälle
Von Joachim Karpa
 Mütter ermorden ihre Kinder. Unfassbar. In Darry und Plauen haben 
sich Dramen abgespielt. Und Politiker sagen das, was sie in solchen 
Situationen zu sagen pflegen. Sie sprechen von Trauer und Entsetzen -
und gehen zur Tagesordnung über. Betroffenheit als Eintagsfliege. Das
darf nicht sein.
 Es sind keine schicksalhaften Einzelfälle, die sich vor unserer 
Haustür abspielen. 150 Kinder sterben in Deutschland jedes Jahr durch
die Hand ihrer Eltern. Jede Woche drei Jungen und Mädchen. Für die 
Toten brennt von Kiel bis Konstanz nicht eine Lichterkette. Zehn 
Prozent der Kinder verwahrlosen. 100 000 werden im Jahr misshandelt. 
Fakten, die viel über den Zustand unserer Gesellschaft verraten: 
Kinder stören.
 Die Zahl der Eltern, die mit der Erziehung ihres Nachwuchses 
überfordert sind, und die ihr eigenes Leben nicht in den Griff 
bekommen, wächst. Aber das will die Politik nicht wissen.
 Sie schaut vornehm weg. Die Auseinandersetzung mit dem sozialen 
Elend im eigenen Land gibt es nicht. Was nicht sein darf, kann nicht 
sein. Global geht vor lokal. Auftritte als Klima-Retter verkaufen 
sich besser als Besuche bei der Bahnhofsmission. Dazu passt, dass die
Mittel für die Kinder- und Jugendhilfe rigoros gekürzt worden sind. 
Problemfälle werden verwaltet. Mehr nicht. Vorbeugende Arbeit ist 
nicht machbar. Es fehlt eine Kanzlerin, die das Wohl der Kinder im 
eigenen Land zur Chefsache erklärt.
 Warum eigentlich nicht?

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 05.12.2007 – 19:39

    Westfalenpost: Süßer die Kassen...

    Hagen (ots) - Sonntagsruhe im Advent Von Winfried Dolderer Kulturpessimisten dürfen sich bestätigt fühlen: Dass dem Advent der christliche Gehalt fehlt, im Einkaufstreiben die Besinnlichkeit auf der Strecke bleibt, der Befund ist so alt, dass niemand mehr leben dürfte, der sich noch erinnern kann, ob es jemals anders war. Süßer die Kassen nie klingeln - und geht es nach einer knappen Mehrheit der Deutschen, ...

  • 04.12.2007 – 19:52

    Westfalenpost: Brocken ist vom Tisch Fortschritte bei Bahn-Tarifgesprächen

    Hagen (ots) - Von Stefan Pohl Man ist bescheiden geworden, was Erwartungen an die Bahn-Tarifverhandlungen angeht. Gemessen daran ist endlich ein echter Fortschritt festzustellen: Zwar noch kein Durchbruch bei Löhnen und Arbeitszeit, aber der Weg ist jetzt frei, darüber zu verhandeln. Und natürlich bedeutet es für Bahn-Reisende sowie die Wirtschaft eine ...

  • 03.12.2007 – 19:54

    Westfalenpost: Die Einzige.

    Hagen (ots) - Echte CDU stilisiert sich als "die Mitte" Von Winfried Dolderer Parteitage sind keine Veranstaltungen zur Pflege der Bescheidenheit oder gar der strikten Objektivität. Man wird es also der CDU nachsehen, wenn sie sich uns in Hannover als "die Mitte" präsentiert, und zwar als die einzige, die wahre, die echte, die unverwechselbare. Es ist ja auch kein neuer Einfall. Als Volkspartei der Mitte versteht sich die CDU seit Adenauer. Dass sie jetzt so ...