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Westfalenpost: Bitte ernsthaft

Hagen (ots)

Allein mit Strafen ist es nicht getan
Von Bodo Zapp
Hoffen wir, dass bald der Druck aus dem Wahlkampf-Kessel genommen 
wird. Mit Überspitzungen wird man dem wichtigen Thema 
Jugendkriminalität nicht gerecht. Allein mit dem Blick auf 
Strafverschärfung auch nicht. Eine seriöse und differenzierende 
Debatte zum Beispiel darüber, wie man mit gezielt eingesetzten 
Kinderbanden umgeht, ist legitim. Doch muss die Verhältnismäßigkeit 
denkbarer Mittel beachtet werden.
 Über tiefere Ursachen des hohen Anteils ausländischer Jugendlicher 
etwa bei Gewaltkriminalität wurde bisher kaum gesprochen. Die 
beginnen bei den Jungen islamischer Herkunft - um die es im 
wesentlichen geht- mit der Erziehung als kleine Könige. Wer alles 
darf, wer Lehrerinnen keinen Respekt zollen muss, wer lieber 
Macho-Held in der Clique als fleißiger Schüler ist, hat es später 
schwer im Leben.
 Bereits hier müsste die Vorbeugungsarbeit beginnen. Und zwar von 
allen Seiten. Schulen allein lassen, Etats für Sozialarbeit kürzen, 
und dann Skandal rufen, das ist nicht anständig.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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