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Westfalenpost: Es bleibt die blanke Wut

Hagen (ots)

Aus für Nokia-Werk kaum zu verhindern
Von Stefan Pohl
Man kann die wirtschaftliche, politische und ethische 
Rücksichtslosigkeit multinationaler Konzerne beklagen, die den Staat 
ausplündern. Man kann auch über irrationale Standort-Konkurrenz 
nachdenken. Oder darüber, ob das Aus für die Handy-Produktion in 
Deutschland unvermeidlich war.
 Gleich, wie viele runde Tische eingerichtet werden. Sie nützen 
wenig, weil es kaum noch gelingen wird, die Schließung des 
Nokia-Werks in Bochum zu verhindern. Höchstens, die Folgen etwas 
abzumildern. Daran ändern auch zutiefst erschrockene Politiker 
nichts, die jetzt über Subventions-Rückzahlungen diskutieren. Das 
bringt keinen Arbeitsplatz zurück. Die letzte Entscheidung fällt der 
Konzern, so bitter das ist. Gespräche sind nützlich, vernebeln aber 
die Machtverhältnisse in der globalisierten Weltwirtschaft. Da mögen 
die Begründungen von Nokia noch so sehr an den Haaren herbeigezogen 
sein und Beschäftigte wie Zulieferer beleidigen, die jetzt vor dem 
Nichts stehen. Ihnen bleibt nur die blanke Wut. Schließlich arbeitet 
das Bochumer Werk profitabel. Aber eben nicht profitabel genug.
 Lösungen müssen her, die ein solches Desaster unwahrscheinlicher 
machen. Die Absenkung der Löhne ist keine, auch wenn sie gefordert 
werden wird. Bleibt der Appell an die Politiker, ihren geringen 
Handlungsrahmen auszuschöpfen. Etwa indem sie Firmen verpflichten, 
alles Fördergeld bei Werksschließung zurückzuzahlen. Das wäre 
zumindest ein Anfang.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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